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Gerhard Scheit: Suicide Attack

Produktinformationen "Gerhard Scheit: Suicide Attack"

Gerhard Scheit

Suicide Attack

Zur Kritik der politischen Gewalt

2004, 616 Seiten, 29,00 €, ISBN: 3-924627-87-8


Es ist die "Zärtlichkeit der Völker", die im Selbstmord-Attentat resultiert: Versöhnung mit "Kerneuropa", denn die Shoah ist der Kern Europas. Der einzelne, der sich opfert, um möglichst viele Menschen zu töten, verwirklicht die zeitgemäße Form von Gemeinschaft. Er opfert sich für einen realen oder imaginären Staat, vollführt in privatisierter Form, was nun einmal Sache der Volksgemeinschaft ist: Vernichtung um ihrer selbst willen. Nicht dieses Unbegreifliche ist zu begreifen, aber dessen Unbegreiflichkeit. Philosophieren heißt sterben lernen, sagt Montaigne: "Que philosopher c’est apprendre á mourir". Gegen diese Bestimmung, die alles offen läßt, wendet sich die deutsche Ideologie vom "Sein zum Tode" und der "Freiheit des Opfers", mit der Heidegger jeden zum Verhängnis bestimmt. So ist auch das Selbstmord-Attentat dem Freitod genau entgegengesetzt. Für den einzelnen kann die Zerstörung des eigenen Körpers der letzte Ausweg sein, Angst, Leere und Schmerz zu beenden. In diesem rein negativen Sinn ist der Selbstmord die Freiheit des Individuums. Ihn zum Mittel zu machen für Vernichtung, der alles zum Mittel wird, weil sie allein um ihrer selbst willen erfolgt, verkehrt diese Freiheit in ihr Gegenteil: Vollendung der politischen Gewalt - in einer Gesellschaft, die wesenhaft auf der Überflüssigkeit des einzelnen beruht.

Aus dem Inhalt
Die Verstaatlichung des Menschen
Das Recht: Form der Zirkulation
Die Souveränität: Inhalt der Krise
Die Familie als Elementarform
Die Gesellschaft als Vermittlung
Der Staat als Hüter der Totalität
Über revolutionäre Gewalt
Die Nation: Politik und Rassismus
Der Antisemitismus: Politik und Vernichtung
Über zionistischen Staat und messianische Hoffnung
Die Vermenschlichung des Staats
Wider die Ästhetisierung des Selbstopfers

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Gerhard Scheit Die Meister der Krise Überden Zusammenhang von Menschenvernichtung und Volkswohlstand 2001, 224 Seiten, 18 €, ISBN 3-924627-70-3 Es geht um einen einzigen Gedanken, der auch in einem einfachen Satz ausgedrückt werden kann: Der Wohlstand in den Nachfolgestaaten des Nationalsozialismus und darüber hinaus der ganzen westlichen Nachkriegswelt hat die Vernichtung zur Voraussetzung, die von den Deutschen organisiert worden ist. Der Gedanke ist keine These im gewöhnlichen Sinn: er läßt sich nach den Maßgaben des herrschenden Begriffs von Wissenschaft nicht ‘beweisen’ – eine notwendige Folge seiner Negativität. Verstanden als Hypothese eines kausalen Zusammenhangs wäre er nur beweisbar, wenn sich Totalität als Versuchsanordnung (wie in einem naturwissenschaftlichen Experiment) rekonstruieren ließe; wenn man also wissen könnte, was gewesen wäre, wenn... Da das unmöglich ist, hat der Gedanke lediglich eine einzige positive Bedeutung, die zu beweisen nicht die Sache der Wissenschaft oder des Schreibens sein kann: daß ein Leben ohne Kapital und Krise, ohne Staat und Vernichtung, und darum auch ohne die Meister der Krise, möglich ist. Wenn es in diesem Buch scheint, als würden dennoch wissenschaftliche Beweise gesucht und zu diesem Zweck sogar empirische Fakten beigebracht, handelt es sich also allein darum, etwas nahezulegen: den möglichen Zusammenhang von Menschenvernichtung und Volkswohlstand unmöglich zu machen, die Wahrheit des Gedankens im doppelten Wortsinn zu realisieren. Gerhard Scheit lebt als freier Autor in Wien und veröffentlichte 1999 im ça ira-Verlag Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus. Inhalt Vorbemerkung Die sichtbare und die unsichtbare Hand: Eine wäscht die andere Identität und Krise Das deutsche Volk als Krisenbewältigung Krise und Krieg Libido und Nation “Der Krieg war aber noch nicht gar” “Staatssubjekt Kapital” oder “Behemoth”? Faschismus- und Totalitarismustheorie Nationalsozialismus als “hypostasierte Krise” Exkurs: Stalinismus als nachholende Akkumulation Einfühlung ins Staatssubjekt Kapital: Volksgemeinschaft als Projektionsgemeinschaft Deutscher Krieg und Pax Americana Kriegsverlierer und Vernichtungsgewinner Sekundäre Volksgemeinschaft Wiederkehr des Verdrängten Die Krisenbewältigung als deutsches Denken A = A Deutsch = Deutsch Der Weltgeist und sein Philosoph Exkurs: Das automatische Subjekt und sein Kritiker Der Wille und sein Verächter Einfühlung ins Raubtier Die blonde Bestie und die Genies des Geldes Der Meisterdenker der Krise Das Sein und die Juden Immer das Selbe Nachbemerkung

18,00 €*
Gerhard Scheit: Kritik des politischen Engagements
Alle Ideologie beruht auf Verdrängung der Gewalt; noch dort, wo sie Gewalt fetischisiert, bildet der blinde Fleck des Souveräns den Ursprung. Denn ausgeblendet wird ja nicht Gewalt als solche, sondern dass durch sie die Einheit der Gesellschaft erst Bestand hat. An diesem blinden Fleck tritt im Politischen selbst zutage, wie Aufklärung sich weigert, ihre eigenen Bedingungen zu begreifen – darin ist sie zunächst nichts anderes als die frühe Gestalt des Engagements. In dieser ‚Dialektik des Leviathan‘, wie sie der erste Teil des Buchs im Anschluss an die Dialektik der Aufklärung zu umreißen versucht, erhält die Gegenüberstellung von Hobbes und Spinoza eine Schlüsselrolle. Die These lautet, dass ein kritischer Begriff des Staats ohne die Kritik der spinozistischen Auffassung von Substanz nicht zu haben sei, deren problematische Aspekte nicht zufällig in der französischen (und italienischen) Linken (Althusser, Deleuze, Negri…) wiederkehrten. Umgekehrt war es gerade die Problematik dieses Substanzbegriffs, die es Marx erst ermöglichte – zusammen mit der Hegelschen Dialektik und zugleich gegen sie gerichtet – die Kritik der politischen Ökonomie zu entfalten. Wenn die neueste Ideologie der Linken wie der Rechten, in Frankreich wie in Deutschland, vielfach das Heideggersche „Sein“ und den Carl Schmitt’schen „Begriff des Politischen“ an die Stelle von Substanz und Souveränität setzt (Agamben, Badiou, Mouffe…), ist es mit jener ‚Dialektik des Politischen‘ auf dem Boden der klassischen Metaphysik und Aufklärung nicht mehr getan. Dem heutigen Triumph Heideggers und Schmitts zu widersprechen, geht es im zweiten Teil des Buchs: Jean-Paul Sartres „Engagement gegen den Tod“ und Jean Amérys Appell, den Leib zu „substantiieren“ (wie das Manfred Dahlmann jüngst ausgedrückt hat), bedeuten einerseits Annäherung an die entscheidenden Fragen einer Philosophie nach Auschwitz – gerade auch, was die Frage des Souveräns betrifft. Andererseits verkehrte sich bei beiden regelmäßig die kritische Intention, sobald man den Gegenstand des Engagements mit der politischen Linken teilen und also Politik machen wollte. Dass sie vielmehr zu sabotieren sei, hat allerdings Améry – ohne sich dessen unbedingt bewusst zu sein – in seiner Parteinahme für Israel vorgeführt wie kaum ein anderer. Der von Adorno formulierte kategorische Imperativ, der zugleich das Politische als „Stand der Unfreiheit“ begreift, erweist sich als die einzige Möglichkeit, dieser Sabotage auf den Grund zu gehen. Hier spannt sich aber auch der Bogen zum ersten Teil des Buchs zurück: Aus der Kritik an Spinozas Substanzbegriff lässt sich keine Kritik an Heideggers Sein zum Tode entwickeln, so wie auch der Gegensatz zwischen der Vernunft als Selbsterhaltung, die in derDialektik der Aufklärung kritisiert wird, und der Vernichtung um der Vernichtung willen, die das Selbstopfer einschließt, dialektischer Vermittlung nicht mehr zugänglich ist, sondern zur Intervention nötigt. Davon legt jener Imperativ Zeugnis ab. Nur wer sich dabei jedoch die eigene Ohnmacht immer wieder eingesteht, die im notwendigen Engagement gegen den Antisemitismus so fatal wie nirgendwo hervortritt – spätestens dann, wenn der eben erst bezwungene Antisemit in neuer Gestalt wiederaufersteht –, wird auch die antisemitische bzw. antizionistische Gewalt nicht unterschätzen. (Diese Unterschätzung ist das Merkmal aller liberalen Anstrengungen, die Antisemiten zurückzudrängen.) Der dritte Teil schließlich versammelt – in Anlehnung an Adornos Engagement-Essay – Einzelstudien zur Kritik des politischen Engagements, wie sie sich an und in den Werken von Literatur und Essay, Musik und Film erschließt (Thomas Bernhard, Berthold Brecht, Hanns Eisler, Jean-Luc Godard, Elfriede Jelinek, Imre Kertész, Claude Lanzmann, Georg Lukács…). Aus dem Inhalt Teil 1: Die Substanz, das Gesetz und der Souverän Abschied vom Leviathan Das Gravitationsgesetz des Staats Ultimi barbarorum als Nachtwache des Souveräns Transzendenz der Todesdrohung, Immanenz der Seelenruhe Spinozas Ethik und Kants Moral Kabbala ohne Judentum Leib und Seele Wiederkehr des Verdrängten Rule of Law oder Prärogative Staat oder Gott Staatskritik oder Platonismus Leib und Kapital Das Kapital und die abstrakte Arbeit Hirn, Muskel, Nerv, Hand usw. Über die Wertform des Individuums Der neue Behemoth und die falschen Freunde Spinozas Antihumanismus Anti-Ödipus und Anti-Hobbes Anarchie und Antizionismus Teil 2: Das Sein zum Tode, der Praktische Imperativ und das Engagement Herr und Knecht Der Herr Der Knecht Phänomenologie des Unstaats Engagement für und gegen den Tod Der Seinsphilosoph vor der Résistance Le faux, c’est la mort Behemoth und die Aufhebung des kategorischen Imperativs Exkurs über den verborgenen Freiheitsbegriff der Kritischen Theorie Der praktische Imperativ im Zeitalter des Antizionismus Charaktermaske und automatisches Subjekt, Staatscharakter und sterblicher Gott Die Krise und der Wahn Engagement und Ohnmacht Vernichtung und Gegengewalt Folter und Freiheit Logik der Vernichtung Gegengewalt im absoluten Grauen Gegengewalt als Ideologie Der blinde Fleck der Kritischen Theorie und der Primat der Außenpolitik Die Juden und die verwaltete Welt Marginalien zu Theorie und Praxis der Gegengewalt Die Souveränität des Judenstaats gegen den neuen Behemoth Exkurs: Postmarxisten versus Verfassungsanarchisten Teil 3: Das Kunstwerk, die Form und die politische Untat Nach Kafka: Versuch über Imre Kertész Georg Lukács und der romantische Antikapitalismus Jean-Paul Sartre und die romantisierte Résistance „Pogrommusik“: Der Bruch in Adornos Mahler-Deutung Hanns Eisler und die letzten Tage der Menschheit Engagement als mimetisches Element bei Brecht Im Zeichen Ernst Jüngers: Engagement als ideologisches Element bei Alfred Andersch Totales Subjekt, kollektives Unbewusstes: Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek „...ihr habt den Tod gehasst“: Claude Lanzmann und die Kritik der politischen Gewalt Anstelle eines Nachworts: Nachgelieferte Prolegomena

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