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Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit No.19

Produktinformationen "Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit No.19"

Zu diesem Heft

Der moderne bürgerliche Nationalismus in allen seinen Varianten ist zweifellos eine Ideologie, die dem internationalistischen Anspruch der klassischen Arbeiterbewegung grundlegend widerspricht. Auch wenn bereits in den Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges die nationale Frage in der Arbeiterbewegung mit zunehmender Heftigkeit diskutiert wurde, war es der Krieg, der jegliche bis dahin gepflegte internationalistische Ansprüche ad absurdum führte. Als in den folgenden Jahrzehnten die nationalen Befreiungsbewegungen der kolonisierten Länder zur Projektionsfläche einer vorgeblich internationalistisch gesinnten antiimperialistischen Linken gerieten und somit nationalistische Bewegungen mit internationalistischen Argumenten hofiert und unterstützt wurden, war der ursprüngliche Internationalismus endgültig zu einer banalen politischen Ideologie mutiert; an diesem ursprünglichen, an keinerlei nationalistische Bewegungen in welcher Welt auch immer sich bindenden Internationalismus hielten seither allenfalls noch kleine marginalisierte Gruppen fest. Interessant und merkwürdig in diesem Zusammenhang ist, daß einzig dem jüdischen Nationalismus von Beginn an in und von der Linken mit Mißtrauen und schließlich mit zum Teil heftiger Ablehnung begegnet wurde. Juden sollten sich, so der klassenübergreifende Konsens im Kontext der jüdischen Emanzipation seit der Aufklärung, entgegen den sonstigen allerorten aufbrechenden nationalistischen Bestrebungen quasi beispielhaft in die jeweiligen Gesellschaften und sozialen Milieus integrieren; auf sie wurde somit jener internationalistische Anspruch projiziert, den einzuhalten die Arbeiterbewegungen selbst nicht in der Lage waren, so daß sich die Frage stellt, ob und inwieweit diese Projektion nichts anderes als ein Spiegelbild des klassischen rassistischen Antisemitismus ist, der den Juden u.a. einen den jeweiligen Nationalismus untergrabenden Internationalismus unterstellt. Der Zionismus als jüdische Nationalbewegung hat vielfältige Ursachen, Wurzeln und inhaltliche Ausprägungen und ist ursprünglich eine insbesondere in Osteuropa entstandene Bewegung der materiell, kulturell und religiös unterdrückten und marginalisierten jüdischen Bevölkerung gewesen. Kay Schweigmann-Greve gibt in seinem Beitrag einen Überblick über die unter jüdischen Sozialisten unterschiedlichster Richtung in Rußland vor dem Ersten Weltkrieg geführten Debatten zur sozialen und kulturellen Situation der ostjüdischen Bevölkerung und über Perspektiven einer nicht nur sozialen, sondern auch nationalen Emanzipation. Der aus der Gegend von Witebsk stammende Chaim Zhitlowsky, der um die vorletzte Jahrhundertwende auch einige Beiträge in deutschsprachigen sozialistischen Zeitschriften veröffentlichte, symbolisiert gewissermaßen auf exemplarische Weise die mentale und intellektuelle Spaltung zwischen zu nationaler Selbständigkeit drängender jüdischer Identität auf der einen und klassischer jüdischer Emanzipation im Sinne einer von der jeweiligen Gesellschaft erwarteten oder auch geforderten Assimilation auf der anderen Seite. In seinen beiden hier abgedruckten, zuerst Anfang des letzten Jahrhunderts in russischen Zeitschriften erschienenen Texten kritisiert Zhitlowsky einen redundanten ökonomistischen Materialismus, der nicht nur soziale, sondern auch kulturelle und mentale Probleme auf eine Klassenfrage reduziert und entwickelt seinerseits im Kontext der entsprechenden Debatten unter jüdischen Sozialisten die Ansicht, daß auch ein internationalistisch gesinntes Proletariat nicht nur auf seine Klassenlage und die daraus resultierenden Probleme reduziert werden kann, sondern sich bewußt sein sollte, daß es auch von den jeweiligen nationalen Traditionen beeinflußt ist und bleibt.

Egon Günther knüpft mit seiner Rekonstruktion der Lebensgeschichte der 1900 geborenen Hilde Kramer-Fitzgerald an seinen im letzten ARCHIV veröffentlichten Beitrag über die aus Bayern vertriebene „Spartakistenfamilie“ Gabriele Kaetzlers an. Hilde Kramer, die einige Jahre im Landschulheim Gabriele Kaetzlers lebte, hatte sich in jungen Jahren voller Elan in der Münchener Räterevolution engagiert, war in den zwanziger Jahren für die KPD und die Kommunistische Internationale tätig, wurde 1929 aus der Partei ausgeschlossen und konnte 1937, da sie wegen ihrer Heirat mit Edward Fitzgerald die englische Staatsbürgschaft erhielt, mit ihrem Sohn noch rechtzeitig nach England ausreisen. Ihr Leben ist wohl typisch für jene Aktivist(inn)en, die zum einen das tragende organisatorische Gerüst kommunistischer Parteien ausmachten, zum anderen immer wieder zum Spielball politischer und ideologischer Interessen und Schachzüge wurden; so daß es nicht weiter verwundert, daß sie sich am Ende ihres Lebens (sie starb 1974) wünschte, sie „hätte Naturlehre studiert, anstatt sich mit Politik zu beschäftigen“.

Salomo Friedlaender, manch einem vielleicht eher unter seinem Pseudonym Mynona oder als Mitarbeiter an der von seinem Vetter Anselm Ruest herausgegebenen Zeitschrift „Der Einzige“ als „Individualanarchist“ bekannt, ist ein ungemein produktiver Autor gewesen, der nicht nur Grotesken und Romane, sondern auch wichtige, wenn auch heute weitgehend vergessene philosophische Werke in der Nachfolge Kants geschrieben hat. Darüber hinaus hat er sich in den zwanziger Jahren, wie Detlef Thiel in seinem Beitrag dokumentiert, aus unterschiedlichsten Anlässen auch immer wieder sozial und politisch engagiert, auch wenn er stets auf kritischer Distanz zu den damaligen sozialistischen und kommunistischen Organisationen und zum marxistischen Denken überhaupt blieb. Die Dokumentation versammelt zum einen Texte von Friedlaender selbst, zum anderen Petitionen und Aufrufe, die er unterschrieben hat und zeitlich von einer Petition für den von der Berliner Universität relegierten Ernt Joël aus dem Jahr 1916, über Aktionen zum § 175 des Strafgesetzbuchs, für die „Internationale Arbeiterhilfe“, das Kinderhilfswerk der „Roten Hilfe“, zur Rehabilitierung von Max Hoelz bis zu einem Aufruf zur schließlich erfolgreichen Aufhebung der Todesurteile gegen die „Scottboro Boys“, acht junge Farbige in den USA, aus dem Jahr 1932 reichen.

Schon bevor der Bürgerkrieg den spanischen Anarchosyndikalismus und Anarchismus zum Mythos werden und vielfach als solchen auch erstarren ließ, übte dieser offensichtlich auch außerhalb von Spanien über seine Anhänger im engeren Sinne hinaus eine gewisse Faszination aus. Anfang der dreißiger Jahre unternahm Emil Szittya, der bereits in seinem 1923 erschienenen „Kuriositäten-Kabinett“ über seine Begegnungen mit gesellschaftlichen Außenseitern und Randfiguren jeglicher Couleur berichtet hatte und zu diesem Zeitpunkt in Paris lebte, eine „Reise durch das anarchistische Spanien“, von der ein nachgelassener, hier erstmals vonWalter Fähnders und Rüdiger Reinecke herausgegebener und kommentierter Reisebericht zeugt. Szittya berichtet zum einen in historischer Perspektive über soziale und politische Hintergründe und Besonderheiten des spanischen Anarchismus, zum anderen über seine Begegnungen nicht nur, aber insbesondere mit Anarchisten, so daß sich insgesamt ein zweifellos sehr subjektiv geprägtes, aber gerade deshalb auch sehr anschauliches Bild der stark von prämodernen und vorindustriellen Mentalitäten geprägten sozialen Probleme ergibt, die einige Jahre später die Auseinandersetzungen im Bürgerkrieg bestimmen sollten.

Antikapitalismus ist seit jeher kein Privileg der Linken gewesen; die konservative Sehnsucht nach einer ständisch strukturierten vorkapitalistischen Welt bei gleichzeitiger Bejahung moderner Technologien lief jedoch immer schon Gefahr, eine totalitäre Gesellschaftsordnung zu extrapolieren, in der das Individuum nur noch als funktionaler Teil eines organischen Ganzen betrachtet wird. Wie ein gesellschaftlich Ganzes zu funktionieren habe und wie das Individuum in dieses Ganze einzuordnen sei, ist wiederum eine Frage, die sich auch der Linken seit jeher stellte. Gerhard Hanloser konfrontiert in seinem Beitrag die totalitäre Vision, die Ernst Jünger in seinem 1932 erschienen antimarxistischen Buch „Der Arbeiter“ entworfen hatte, mit einigen perspektivischen Überlegungen des damaligen Rätekommunisten Heinz Langerhans zur Verschmelzung von Kapital und Staat zu einem neuen Subjekt, dessen Neuorganisation der kapitalistischen Arbeitsverhältnisse in seiner allzu optimistischen Vision im Rahmen einer auf Weltkrise und Weltkrieg folgenden Weltrevolution von den sich in Räten organisierenden revolutionären Arbeitern in eine nunmehr proletarisch bestimmte planetarische neue Arbeitswelt transformiert werden könne.

Simone Weil, 1909 in Paris geboren und 1943 in der Emigration in England gestorben, ist in der Nachkriegszeit, wenn überhaupt, als einem mystisch interpretierten Katholizismus zuneigende Philosophin jüdischer Herkunft bekannt geworden; daß sie sich in ihrer Jugend für Arbeitslose engagierte, zeitweise ihre Arbeit als Lehrerin unterbrach und in einer Fabrik arbeitete und sich schließlich für kurze Zeit auch an der Seite der Anarchosyndikalisten im Spanischen Bürgerkrieg engagierte, wird einem eher existentialistisch oder gar religiös motivierten Engagement für die Armen in der Tradition christlicher Mystiker zugesprochen. Tatsächlich, so zeigtCharles Jacquier in seinem Beitrag über diese in ihrer intellektuellen und moralischen Stringenz fast schon exemplarische „Militante der extremen Linken“, war Simone Weil jahrelang im Milieu der radikalen antistalinistischen Linken aktiv und veröffentlichte regelmäßig theoretische und auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmende Beiträge in heute kaum noch bekannten und schwer zugänglichen Zeitschriften. Diese Linke konnte in Frankreich zwar an Traditionen des gewerkschaftlich zu dieser Zeit noch stark verankerten Anarchosyndikalismus anknüpfen, sah sich jedoch zunehmend zwischen Sozialdemokratie und dem seit Mitte der dreißiger Jahre auch in Frankreich zunehmend dominanter werdenden stalinistischen Parteikommunismus zerrieben, so daß sich die Spuren des Engagements von Simone Weil nur noch aus den überlieferten Dokumenten kleiner Zirkel und Gruppen am Rande der großen Arbeiterorganisationen rekonstruieren lassen.

In den diversen Fraktionen der Linken hat man sich lange Zeit der Illusion hingegeben, daß die eigenen Parteigänger(innen) aus welchen obskuren Gründen auch immer gegen gerne ausschließlich in konservativen oder rechten Milieus lokalisierte weltanschauliche Unsinnigkeiten gefeit seien. Seit geraumer Zeit scheint sich zunehmend herumzusprechen, daß eine der widerwärtigsten dieser Unsinnigkeiten, der Antisemitismus, in der ein oder anderen Form auch in der historischen und gegenwärtigen Linken, von Frühsozialisten über Sozialdemokraten, Kommunisten bis zu den völkische Befreiungsbewegungen unterstützenden Antiimperialisten der Gegenwart eine Heimstatt gefunden hat(te). Für manch einen, der in den Jahren zuvor in solche Unsinnigkeiten verbreitenden Gruppierungen aktiv gewesen sein mag, ist diese plötzliche Entdeckung schon lange bekannter Tatsachen ganz nebenbei ein wie herbeigesehnter Grund, sich von der Linken und dem keineswegs veralteten Projekt der radikalen Kritik sozialer Verhältnisse in der Manier mancher früherer Renegaten zu verabschieden und sich genüßlich in der Mitte der neuen neoliberalen Heimat einzurichten. Robert Holzer gibt in seinem Beitrag einen Überblick über verschiedene Ausprägungen dieser ideologischen Verwirrungen, wobei der in der Linken tradierte und über Jahrzehnte hinweg in unterschiedlichen historischen Kontexten immer wieder aktualisierte, dabei aber auf im wesentlichen gleich bleibende Motive zurückgreifende Antizionismus im Milieu der bundesdeutschen Neuen Linken im Zentrum steht.

Trotz aller Hoffnungen, Projektionen und manchmal auch Berechnungen hat sich der Kapitalismus seit Jahrhunderten als zwar krisenanfällig, einer finalen Krise gegenüber jedoch stets als resistent gezeigt. Ganz im Gegenteil: Krisen haben sich als eine der kapitalistischen Gesellschaft immanente und für deren Weiterentwicklung wichtige Antriebskraft erwiesen; auch die von eschatologisch orientierten Geschichtsphilosophen zum Totengräber dieser Gesellschaft auserkorenen Proletarier aller Länder sind als widerständig verwertete Arbeitskraft und wichtigste Produktivkraft des kapitalistischen Produktionsprozesses immer nur Teil dieser krisenhaften Dynamik gewesen. Jacques Guigou und Jacques Wajnsztejn haben sich von der aktuellen Krise, von der manche offensichtlich glauben, sie bereits abschreiben zu können, dazu anregen lassen, einen Blick auf die innere historische Dynamik der kapitalistischen Vergesellschaftung zu werfen, wobei sie die industrielle Phase im engeren Sinne, zu deren Kosmos auch die klassische Arbeiterbewegung zu rechnen ist, in den Kontext einer über diese Phase hinausreichenden Entwicklung stellen. Im Zentrum ihrer Analysen stehen die mit einer neuerlichen Globalisierung zusammenhängenden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, die allen in den sechziger und siebziger Jahren noch einmal aktualisierten Illusionen zum Trotz zu einer durchgehenden Kapitalisierung aller sozialen Verhältnisse und Vermittlungen geführt haben, die offensichtlich keinerlei systemsprengenden sozialen Antagonismus mehr zuläßt.

Ein Gespenst geht um in Deutschland, das Gespenst des Kommunismus. Kaum hatte im vergangenen Herbst eine sozialdemokratische Linke es gewagt, das Unwort in den Mund zu nehmen, schon meldeten sich publizistische Vertreter der in schwarze, gelbe, rote, grüne und immer noch braune Fraktionen ausdifferenzierten Bourgeoisie zu Wort. Da scheint es an der Zeit, einen Text aus der Frühzeit des modernen Kommunismus vorzustellen, als dieses ewige Schreckgespenst der Bourgeoisie sich noch voller Unschuld als Alternative zur bürgerlichen Gesellschaft vorstellen konnte. In dem Dialog, den Étienne Cabet im Frühjahr 1848 einen Bürger und einen Kommunisten führen läßt, präsentiert sich der Kommunist als der bessere Bürger, während dieser auf den Kommunisten das projiziert, was er an sich selbst nicht wahrhaben will. Die Kunst, sich als das Andere seiner selbst zu imaginieren, ist gerade in bürgerlichen Milieus eine seit eh und je geschätzte Umgangsform. Das galt und gilt auch für das ganz besondere Verhältnis zwischen Bürger und Kommunist, jene Figuren einer Vergangenheit, die über die Gegenwart hinaus in die Zukunft verweisen: Aus Bürger(inne)n werden Kommunist(inn)en werden Bürger(innen) werden Kommunist(inn)en…

Inhalt:

Zu diesem Heft 
9

Kay Schweigmann-Greve 
Zwischen personaler Autonomie und Zion. Die „nationale Frage“ in der jüdisch-russischen Arbeiterbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts 
13

Chaim Zhitlowsky 
Ökonomischer Materialismus und nationale Frage 
61

Chaim Zhitlowsky 
Nationalismus und Klassenpolitik des Proletariats 
81

Egon Günther 
Das „ferne Mädchen“. Hilde Kramer-Fitzgeralds bewegtes Leben 
113

Detlef Thiel 
Philosophischer Polarismus: Zum sozialen und politischen Engagement Salomo Friedlaenders 
147

Emil Szittya 
Reise durch das anarchistische Spanien 
197

Walter Fähnders/Rüdiger Reinecke 
„Das andere, das verborgene Spanien.“ Kommentar zum Erstdruck von Emil Szittyas „Reise durch das anarchistische Spanien“ 
213

Gerhard Hanloser 
Ernst Jüngers „Der Arbeiter“ und Heinz Langerhans’ rätekommunistischer Gegenentwurf 
221

Charles Jacquier 
Simone Weil – eine Militante der extremen Linken 
247

Robert Holzer 
Neue Linke zwischen Antisemitismus, Antizionismus und Kritik an Israel 
267

Jacques Guigou/Jacques Wajnsztejn 
Einige Überlegungen zu Kapitalismus, Kapital, kapitalisierte Gesellschaft 
335

Étienne Cabet 
Nieder mit den Kommunisten! 
381

Rezensionen und Hinweise 
385

Karl Marx, Manuskripte zum zweiten Buch des „Kapitals“ 1868 bis 1881 (Karl Marx/Friedrich Engels, Gesamtausgabe, Band II/11), Berlin: Akademie Verlag 2008, XIII, 1850 S. 
Karl Marx, Das Kapital. Kritik der Politischen Ökonomie. Zweites Buch. Redaktionsmanuskript von Friedrich Engels 1884/1885 (Karl Marx/Friedrich Engels, Gesamtausgabe, II/12), Berlin: Akademie Verlag 2005, IX, 1329 S. 
Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Hamburg 1885 (Karl Marx/Friedrich Engels, Gesamtausgabe, II/13), Berlin: Akademie Verlag 2008, IX, 800 S. 
(Jules Karbo) 
385

Pierre-Joseph Proudhon, Handbuch des Börsenspekulanten. Herausgegeben von Gerhard Senft, Wien/Berlin: Lit Verlag 2009, 313 S. 
(Maurice Schuhmann) 
387

Michael Bakunin, Konflikt mit Marx. Teil 1: Texte und Briefe bis 1870. Einleitung Wolfgang Eckhardt (Ausgewählte Schriften 5), Berlin: Karin Kramer Verlag 2004, 235 S. 
Michael Bakunin, Konflikt mit Marx. Teil 2: Texte und Briefe ab 1871. Einleitung Wolfgang Eckhardt, 2 Teilbände (Ausgewählte Schriften 6), Berlin: Karin Kramer Verlag 2011, 1239 S. 
Wolfgang Eckhardt, Von der Dresdner Mairevolution zur Ersten Internationale. Untersuchungen zu Leben und Werk Michail Bakunins, Lich: Verlag Edition AV 2005, 219 S. 
(Hugo Nada) 
389

Hugo Ball, Michael Bakunin. Ein Brevier. Herausgegeben von Hans Burkhard Schlichting unter Mitarbeit von Gisela Erbslöh (Sämtliche Werke und Briefe. Herausgegeben von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Hugo-Ball-Gesellschaft, Pirmasens, Band 4), Göttingen: Wallstein Verlag, 2010, 580 S. 
(Wolf Raul) 
391

Gustav Landauer, Internationalismus. Ausgewählte Schriften, Band 1. Heraus¬gegeben von Siegbert Wolf. Mit Illustrationen von Uwe Busch, Lich: Verlag Edition AV 2008, 334 S. 
Gustav Landauer, Anarchismus. Ausgewählte Schriften, Band 2. Heraus¬gegeben von Siegbert Wolf. Mit Illustrationen von Uwe Busch, Lich: Verlag Edition AV 2009, 395 S. 
Gustav Landauer, Antipolitik. Ausgewählte Schriften, Band 3.1. Heraus¬gegeben von Siegbert Wolf. Mit Illustrationen von Uwe Busch, Lich: Verlag Edition AV 2010, 412 S. 
Gustav Landauer, Antipolitik. Ausgewählte Schriften, Band 3.2. Heraus¬gegeben von Siegbert Wolf. Mit Illustrationen von Uwe Busch, Lich: Verlag Edition AV 2010, 270 S. 
Gustav Landauer, Nation, Krieg und Revolution. Ausgewählte Schriften, Band 4. Herausgegeben von Siegbert Wolf. Mit Illustrationen von Uwe Busch, Lich: Verlag Edition AV 2011, 385 S. 
(Hugo Nada) 
394

Alex Butterworth, The World That Never Was. A True Story of Dreamers, Schemers, Anarchists and Secret Agents, London: Botley Head 2010, 482 S. 
(Reiner Tosstorff) 
398

Birgit Schmidt, Schönere Hüte. Frauen zwischen Feminismus, Revolution und Verfolgung, Berlin: Karin Kramer Verlag, 2008, 143 S. 
Birgit Schmidt, Das höchste Ehrgeizideal war, für Freiheit und Volk gehängt zu werden. Russische Revolutionärinnen, Lich/Hessen: Verlag Edition AV, 2009, 93 S. 
(Egon Günther) 
399

Franziska Rogger/Monika Bankowski, Ganz Europa blickt auf uns! Das schweizerische Frauenstudium und seine russischen Pionierinnen. Mit einem Nachwort von Franziska Frey-Wettstein, Baden: hier + jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte 2010, 292 S. 
(Karen Rosenberg) 
400

Gerhard Engel, Johann Knief -ein unvollendetes Leben (Geschichte des Kommunismus und Linkssozialismus, Bd. XV), Berlin: Karl Dietz Verlag 2011, 457 S. 
(Egon Günther) 
404

Christl Knauer-Nothaft, Georg Kandlbinder (1871-1935). Sozialdemokrat. Revolutionär. Verfolgter, München: August Dreesbach Verlag 2008, 200 S. 
(Egon Günther) 
407

Karl Wolfgang Barthel, Der Dichter und die Diktatoren. Eine Biografie, Berlin: Karin Kramer Verlag 2011, 106 S. 
(Egon Günther) 
409

Peter Kuckuk (Hrsg.), Die Revolution 1918/1919 in Bremen. Aufsätze und Dokumente (Beiträge zur Sozialgeschichte Bremens, Heft 27), Bremen: Edition Temmen 2010, 230 S. 
(Egon Günther) 
410

Petra Weber, Gescheiterte Sozialpartnerschaft -Gefährdete Republik? Industrielle Beziehungen, Arbeitskämpfe und der Sozialstaat. Deutschland und Frankreich im Vergleich (1918-1933/39), München: R. Oldenbourg Verlag 2010, 1245 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
413

Eckart Conze/Norbert Frei/Peter Hayes/Moshe Zimmermann, Das Amt und die Vergangenheit. Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik, München: Karl Blessing Verlag 2010, 879 S. 
Christopher Browning, Die „Endlösung“ und das Auswärtige Amt. Das Referat D III der Abteilung Deutschland 1940-1943. Mit einem Vorwort von Jürgen Matthäus, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2010, 320 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
416

Stefanie Schüler-Springorum, Krieg und Fliegen. Die Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg, Paderborn: Schöningh 2010, 369 S. 
(Reiner Tosstorff) 
419

Klaus Tenfelde/Hans-Christoph Seidel (Hrsg.), Zwangsarbeit im Bergwerk. Der Arbeitseinsatz im Kohlenbergbau des Deutschen Reiches und der besetzten Gebiete im Ersten und Zweiten Weltkrieg (Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen. Schriftenreihe C: Arbeitseinsatz und Zwangsarbeit im Bergbau. Band 1), Essen: Klartext Verlag, 2005, 638 S. 
Klaus Tenfelde/Hans-Christoph Seidel (Hrsg.), Der Arbeitseinsatz im Kohlenbergbau des Deutschen Reiches und den besetzten Gebieten im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Band 2: Dokumente (Veröffentlichungen…, Band 2), Essen: Klartext Verlag, 2005, 976 S. 
Kai Rawe, „… wir werden sie schon zur Arbeit bringen!“ Ausländerbeschäftigung und Zwangsarbeit im Ruhrkohlenbergbau während des Ersten Weltkriegs (Veröffentlichungen…, Band 3), Essen: Klartext Verlag, 2005, 284 S. 
Thomas Urban, Zwangsarbeit im Tagebau: Der Einsatz von Kriegsgefangenen und ausländischen Zivilarbeitern im Mitteldeutschen Braunkohlenbergbau 1939 bis 1945 (Veröffentlichungen…, Band 4), Essen: Klartext Verlag, 2005, 390 S. 
Klaus Tenfelde/Hans-Christoph Seidel (Hrsg.), Zwangsarbeit im Europa des 20. Jahrhunderts. Bewältigung und vergleichende Aspekte (Veröffentlichungen…, Band 5), Essen: Klartext Verlag, 2007, 253 S. 
Nathalie Piquet, Charbon –-Travail forcé –-Collaboration. Der nordfranzösische und belgische Bergbau unter deutscher Besatzung. 1940 bis 1944 (Veröffentlichungen…, Band 6), Essen: Klartext Verlag, 2008, 374 S. 
Hans-Christoph Seidel, Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg. Zechen – Bergarbeiter – Zwangsarbeiter (Veröffentlichungen…, Band 7), Essen: Klartext Verlag, 2010, 640 S. 
Tanja Penter, Kohle für Stalin und Hitler. Arbeiten und Leben im Donbass 1929 bis 1953 (Veröffentlichungen…, Band 8), Essen: Klartext Verlag, 2010, 470 S. 
(Dieter Host) 
421

Bill Niven, Das Buchenwaldkind. Wahrheit, Fiktion und Propaganda, Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2009, 328 S. 
Peter Gingold, Paris -Boulevard St. Martin No. 11. Ein jüdischer Antifaschist und Kommunist in der Résistance und der Bundesrepublik. Herausgegeben von Ulrich Schneider, Köln: Papyrossa, 2009, 188 S. 
Rosemarie Schuder/Rudolf Hirsch, Nr. 58866: „Judenkönig“. Das Leben des Kurt Julius Goldstein. Mit einem Geleitwort von Hans Coppi. Überarbeitete und erweiterte Neuausgabe, Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg, 2009, 276 S. 
(Thomas Käpernick) 
425

Alexander Berkman Social Club (ed.), The Tragic Procession: Alexander Berkman and Russian Prisoner Aid. The Reprinted Bulletin of the Joint Committee for the Defense of Revolutionists Imprisoned in Russia and Bulletin of the Relief Fund of the International Working Men’s Association for Anarchists and Anarcho-Syndicalists Imprisoned or Exiled in Russia 1923-1931, London and Berkeley, CA: Kate Sharpley Library, 2010, 79 S. 
(Karen Rosenberg) 
428

Marc Junge, Die Gesellschaft ehemaliger politischer Zwangsarbeiter und Verbannter in der Sowjetunion. Gründung, Entwicklung und Liquidierung (1921-1935), Berlin: Akademie Verlag 2009, 513 S. 
(Karen Rosenberg) 
432

José Peirats, The CNT in the Spanish Revolution, Vol. 2. Edited by Chris Ealham, Hastings: Christie Books 2005, 269 S. 
José Peirats, The CNT in the Spanish Revolution, Vol. 3. Edited by Chris Ealham, Hastings: Christie Books 2006, 266 S. 
(Reiner Tosstorff) 
435

Carlton Jackson, Child of the Sit-Downs. The Revolutionary Life of Genora Dollinger, Kent: Kent State University Press 2008, 217 S. 
(Reiner Tosstorff) 
436

S. Sándor John, Bolivia's Radical Tradition. Permanent Revolution in the Andes, Tucson: University of Arizona Press, 2009, 317 S. 
(Reiner Tosstorff) 
437

Richard B. Day/Daniel Gaido (eds.), Witnesses to Permanent Revolution: The Documentary Record, Leiden: Brill, 2009, XII, 684 S. 
(Reiner Tosstorff) 
440

Marcel van der Linden, Workers of the World. Essays toward a Global Labor History, Leiden/Boston: Brill 2008, 469 S. 
(Karl Andres) 
443

Johanna Klatt/Robert Lorenz (Hrsg.), Manifeste. Geschichte und Gegenwart des politischen Appells, Bielefeld: Transcript Verlag 2011, 445 S. 
(Walter Fähnders) 
445

Matthias Uecker, Wirklichkeit und Literatur. Strategien dokumentarischen Schreibens in der Weimarer Republik, Oxford/Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/New York/Berlin: Peter Lang 2007, 567 S. 
(Walter Fähnders) 
448

Walter Benjamin, Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik (Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe. Im Auftrag der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz in Zusammenarbeit mit dem Walter Benjamin Archiv, Band 3). Herausgegeben von Uwe Steiner, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2008, 398 S. 
Walter Benjamin, Einbahnstraße (Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe, Band 8). Herausgegeben von Detlev Schöttker unter Mitarbeit von Steffen Haug, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2009, 610 S. 
Walter Benjamin, Deutsche Menschen (Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe, Band 10). Herausgegeben von Momme Brodersen, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 2008, 542 S. 
Walter Benjamin, Über den Begriff der Geschichte (Werke und Nachlaß. Kritische Gesamtausgabe, Band 19). Herausgegeben von Gérard Raulet, Berlin: Suhrkamp Verlag 2010, 380 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
450

Jean-Michel Palmier, Walter Benjamin. Lumpensammler, Engel und bucklicht Männlein. Ästhetik und Politik bei Walter Benjamin. Herausgegeben und Mit einem Vorwort versehen von Florent Perrier, o.O. (Frankfurt am Main): Suhrkamp Verlag 2009, 1372 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
453

Die Frankfurter Schule und Frankfurt. Eine Rückkehr nach Deutschland, Hrsg. von Monika Boll und Raphael Gross, Göttingen: Wallstein Verlag, 2009, 301 S. 
Theodor W. Adorno, Ästhetik (1958/59) (Nachgelassene Schriften IV: Vorlesungen Band 3), Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag, 2009, 522 S. 
(Karl Klöckner) 
456

Simone Pétrement, Simone Weil. Ein Leben, Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2007, 753 S. 
Charles Jacquier (Hrsg.), Lebenserfahrung und Geistesarbeit. Simone Weil und der Anarchismus, Nettersheim: Verlag Graswurzelrevolution 2006, 380 S. 
Reiner Wimmer, Simone Weil. Person und Werk, Freiburg im Breisgau: Verlag Herder 2009, 300 S. 
(Wolf Raul) 
458 
Jan Willem Stutje, Rebell zwischen Traum und Tat. Ernest Mandel (1923-1995), Hamburg: VSA, 2009, 469 S. 
Manuel Kellner, Gegen Kapitalismus und Bürokratie -zur sozialistischen Strategie bei Ernest Mandel, Köln/Karlsruhe: Neuer ISP Verlag, 2009, 464 S. 
(Karl Klöckner) 
460

Cornelius Castoriadis, Das imaginäre Element und die menschliche Schöpfung. Ausgewählte Schriften, Band 3. Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2010, 366 S. 
(Wolf Raul) 
464

Andrea Gabler, Antizipierte Autonomie. Zur Theorie und Praxis der Gruppe „Socialisme ou Barbarie“ (1949-1967), Hannover: Offizin Verlag 2009, 294 S. 
(Karl Andres) 
466

Christoph Jünke, Sozialistisches Strandgut. Leo Kofler. Leben und Werk (1907-1995), Hamburg: VSA-Verlag 2007, 701 S. 
(Karl Andres) 
469

Ingo Elbe, Marx im Westen. Die neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965, Berlin: Akademie Verlag, 2008, 643 S. 
Jan Hoff, Marx global. Zur Entwicklung des internationalen Marx-Diskurses seit 1965, Berlin: Akademie Verlag, 2009, 345 S. 
(Karl Andres) 
471

Christian Riechers, Die Niederlage in der Niederlage. Texte zu Arbeiterbewegung, Klassenkampf, Faschismus, Münster: Unrast Verlag 2009, 575 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
476

Jan Ole Arps, Frühschicht. Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren, Berlin/Hamburg: Assoziation A, 2011, 238 S. 
(Andrea Gabler) 
478

Jan Gerber, Nie wieder Deutschland? Die Linke im Zusammenbruch des „realen Sozialismus“, Freiburg: ça ira-Verlag 2010, 347 S. 
(Anton Panner) 
481

Marcus Hawel/Helmut Heit/Gregor Kritidis/Lutz Anhalt (Hg.), Politische Protestbewegungen. Probleme und Perspektiven nach 1968, Hannover: Offizin Verlag 2009, 227 S. 
Klaus Schönberger/Ove Sutter (Hg.), Kommt herunter, reiht euch ein… Eine kleine Geschichte der Protestformen sozialer Bewegungen, Berlin/Hamburg: Assoziation A 2009, 265 S. 
(Andrea Gabler) 
483

Stevphen Shukaitis, Imaginal Machines. Autonomy & Self-Organization in the Revolutions of Everyday Life, London/NYC/Prot Watson: Minor Compositions 2009, 255 S. 
(Andrea Gabler) 
487

Herfried Münkler, Die Deutschen und ihre Mythen, Berlin: Rowohlt Verlag 2009, 605 S. 
(Karl Klöckner) 
489

Albert Vigoleis Thelen, Meine Heimat bin ich selbst. Briefe 1929-1953. Heraus-gegeben und mit einem Vorwort von Ulrich Faure und Jürgen Pütz, Köln: Dumont Buchverlag 2010, 504 S. 
(Wolfgang Braunschädel) 
491

Jürgen Schebera/Klaus-Jürgen Hohn (Hrsg.), Dass nichts bleibt, wie es war! 150 Jahre Arbeiter-und Freiheitslieder. Sänger, Chöre, Orchester, Teil 1: 1844-1918; Teil 2: 1929-1928; Teil 3: 1928-1945; Teil 4: 1946-1990, Hembergen: Bear Family Records, 12 CDs mit vier booklets, 136, 128, 136, 120 S. 
(Hugo Nada) 
493

Hinweise 
494

Kontakt:

Redaktionsanschrift: Wolfgang Braunschädel, Hustadtring 33, D - 44801 Bochum, Tel.: 0234/704865; e-mail: wobarchiv@gmx.de

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Archiv für die Geschichte des Widerstands und der Arbeit No.18
Castoriadis - Pannekoek : Korrespondenz, Facing Reality, Der geistige Arbeiter, Produktivkräfte und Klassenkampf, Bürokratisierung der Welt, Kapitalistische Technologie, Abschied von einer Revolution, Vertrauen und Verrat, plus dutzende von Buchrezensionen, 787 Seiten.

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Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, No.20
Zu diesem Heft Religion und Nation: Die Gespenster der Vergangenheit sind die Gespenster der Zukunft. Der junge Marx glaubte, die Kritik der Religion habe ihr Geschäft erledigt und die in Folge der Kritik der ökonomischen, politischen und sozialen Verhältnisse sich konstituierenden Arbeiterorganisationen gaben sich internationalistisch - das eine war schlicht falsch, das andere erwies sich als bloße Ideologie. Spätestens als gewisse Kreise einer sich als radikal verstehenden linken Intelligenzia den islamistischen Um¬sturz im Iran Anfang 1979 als irgendwie antiimperialistisch und irgendwie dem Volke dienend glaubten interpretieren zu müssen, war deutlich geworden, daß die Linke nicht nur - und dies zu diesem Zeitpunkt bereits seit rund hundert Jahren - ein Problem mit der sogenannten nationalen Frage, sondern auch mit der Kritik der Religion hat. Wäh¬rend der Nationalismus in seiner rechten Variante (Faschismus, Nationalsozialismus) zurecht kritisiert und bekämpft wurde, akzeptierten und verteidigten nicht libertäre Linke gemäß der Parole vom „Aufbau des Sozialismus in einem Land“ die linken Na¬tionalismen, angefangen von der frühen Sowjetunion über die diversen Spielarten des Realsozialismus bis zu den durchweg nationalistischen Befreiungsbewegungen der Dritten Welt. Es war nur folgerichtig, daß in diesen Kreisen die in den Anfängen weit¬gehend linke Totalitarismuskritik schlichtweg ignoriert oder gar bekämpft und somit liberalen und konservativen Interpret(inn)en überlassen wurde; diese „lost debate“ (William D. Jones) über Gemeinsamkeiten und Unterschiede totalitärer Mechanismen rechter und linker extremer Nationalismen markiert eine der großen Niederlagen der Linken. Währenddessen bahnt sich eine zweite große Niederlage an, und dies betrifft die Religion. Religion sei, so der junge Marx, „in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend“. Auch sein Anti¬pode Bakunin war der Meinung, Religion sei nichts anderes als „der instinktive und leidenschaftliche Protest des menschlichen Wesens gegen die Enge, die Flachheit, die Schmerzen und die Schande eines elenden Lebens“, eine „Krankheit“, der nur mit ei¬ner „sozialen Revolution“ beizukommen sei. An solcherlei Meinungen glauben von tradierten antikolonialistischen Projektionen und rassistischen Mythen vom „guten Wilden“ sich nährende Linke anknüpfen zu können, wenn sie in einem wohl für anti¬kapitalistisch gehaltenen Kurzschluß auf die abstruse Idee verfallen, ausgerechnet an¬tiwestliche islami(isti)sche Bewegungen unterstützen zu sollen. Besonders absurd wird es dann, wenn dies in einem Atemzug mit einer Kritik an der jüdischen Religion im allgemeinen, am Zionismus oder am Staat Israel geschieht. Man kann sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, als habe man sich auch in mancherlei linken Milieus die Mär vom „internationalen Judentum“ zu eigen gemacht, und zwar in dem Sinne, daß Juden in tradierter antizionistischer Manier trotz aller Verfolgungen nahegelegt wurde und wird, sich in die jeweiligen Gesellschaften zu integrieren und somit in gewisser Weise jenen Internationalismus exemplarisch vorzuleben, den das eigene Klientel um¬zusetzen sich weigerte. Als Juden jedoch aus auch diesen linken Milieus wohlbekann¬ten Gründen einen eigenen Staat zu gründen sich anschickten und schließlich auch gründeten und somit mit dieser Variante von absonderlichem Internationalismus, der in manchen Köpfen möglicherweise als nicht nationales systemtranszendierendes Zu¬kunftsmodell gesehen wurde, eine weitere linke Lebenslüge in sich zusammenbrach, fielen die nunmehr als nationalistisch gebrandmarkten Juden in diesen Milieus, denen sie gerade noch als Projektionsfläche eines positiven Internationalismus gedient hatten, auf fatale Weise in Ungnade. Das, was nicht nur manch verbeamteter und von westli¬chem Lebensstandard oft genug unhinterfragt profitierender Wohlstandsrevolutionär für die eigene Wohlbefindlichkeit in Anspruch nimmt - den eigenen Staat mit seinen umhegenden sozialen, rechtlichen und politischen Institutionen - wird dem „internati¬onalen Judentum“ abgesprochen, wobei manche sich nicht scheuen, geradezu scham¬los Bündnisse mit sogenannten Befreiungsbewegungen wie z.B. der islamistischen Hamas oder der Hisbollah einzugehen und keine Probleme damit haben, deren Bestre¬ben nach Gründung eines islamistischen Staates mit einhergehender Vernichtung des Staates Israel zu rechtfertigen und zu unterstützen. Dieser sich progressiv gebärdende, tatsächlich aber voraufklärerische Gestus einer verwirrten Linken geht konform mit einer Religion, die nicht nur keine Trennung von Religion und Politik kennt, sondern eine Gesellschaft propagiert und nach und nach auch mit militärischen und terroristi¬schen Mitteln zu erkämpfen entschlossen ist, die nicht nach säkularen, sondern nach religiösen, angeblich von Gott persönlich übermittelten Regeln funktionieren soll. Eine solche im eigentlichen Sinne politische Religion, die sich selbst als prinzipiell anti¬westlich definiert, geht in der Tat mit den normativen Regeln und Regulierungen sä¬kularer westlicher Gesellschaften - wie hinterfragbar diese auch immer sein mögen - nicht konform und gehört folgerichtig auch nicht zum Westen. Auch für Religionsfrei¬heit gilt, was für Freiheit überhaupt gilt: Freiheit ist immer Freiheit Andersdenkender. Für Religionen, die keine Religionsfreiheit kennen, gilt somit das, was für Totalitaris¬men jeglicher Art gilt: Wer Freiheit Andersdenkender aus welchen Gründen auch im¬mer nicht anerkennt, kann und darf nicht mit der Freiheit rechnen, die Freiheit An¬dersdenkender abzuschaffen. Auch der aus weltanschaulichen Gründen allzuoft zu un¬differenziertem Denken und zu Rechthaberei neigende und gerne den sogenannten „Durchblick“ für sich in Anspruch nehmende gemeine Linke sollte diesbezüglich in der Lage sein, zwischen personaler Religionsfreiheit und dem ideologischen Geflecht einer totalitären politischen Religion, die diese personale Religionsfreiheit eben nicht oder allenfalls beschränkt gewährt, zu unterscheiden. Nur eine innerreligiöse, also von Muslimen selbst beförderte theologische Revolution mit dem Ziel einer grundlegenden Trennung von Religion und Politik und einer entsprechend säkular regulierten Gesell¬schaft kann die Voraussetzungen schaffen, um das zu ächten und zu verhindern, was in Europa einen entscheidenden Wendepunkt zum säkularen Staat markierte: den religiö¬sen Bürgerkrieg, der seit geraumer Zeit in zahlreichen muslimischen oder muslimisch geprägten Staaten ungezählte Tote fordert und den auch in den Westen zu transportie¬ren terroristische Kleingruppen mit Unterstützung islamistischer Regime angetreten sind. Fatal ist das in diesem Kontext zu sehende und parallel dazu sich entwickelnde Wiedererstarken nationalistischer und religiöser Bewegungen auch in den westlichen Wohlstandsgesellschaften, wobei diese Entwicklung zweifellos auch manifeste materi¬elle Ursachen hat. Das in den Nachkriegsjahrzehnten auf der Basis einer keynesianisti-schen Wirtschaftspolitik gewachsene und zumindest partiell auch eingelöste Verspre¬chen eines wachsenden, durch die sozialen Sicherungssysteme unterfütterten Wohl¬standes hat sich seit der neoliberalen Wende nach und nach verflüchtigt. Im wieder vereinigten Deutschland sind es ausgerechnet Sozialdemokraten und Grüne im Ver¬bund u.a. auch mit den Gewerkschaften gewesen, die diese Wende zu einer „markt¬konformen Demokratie“ insbesondere mit der sogenannten Agenda 2010 und den da¬mit verbundenen sogenannten Reformen exekutiert haben. Seither hat sich die materi¬elle Lage von Millionen Menschen zunehmend verschlechtert, ohne daß irgendeine Aussicht auf einen grundlegenden Wechsel dieser von politisch Verantwortlichen be¬wußt durchgesetzten sozialen Destabilisierung auch nur in Sicht wäre. Im Gegenteil: Die allen Voraussagen zufolge weiter zunehmende materielle Verelendung reaktiviert auf der Suche nach Schuldigen, die dann traditionell bei sozial noch Schwächeren ge-sucht und gefunden werden, für überwunden geglaubte mentale Dispositionen, was sich in einem von aktuellen politischen Ereignissen verstärkten Rassismus und Natio¬nalismus niederschlägt. Wenn weite Teile der oft genug mit obskuren nationalistischen und zum Teil religiös motivierten Befreiungsbewegungen sympathisierenden Linken ausgerechnet Juden keinen eigenen Staat gönnen wollen, dann mag das auch mit Unkenntnis der histori-schen Hintergründe, einhergehend mit einem von tradierten antijüdischen bzw. anti-semitischen Ressentiments geprägten Desinteresse, zu tun haben. Das Bild, das der gemeine deutsche Linke z.B. vom Zionismus im allgemeinen und vom linken Zionis-mus im besonderen hatte und hat, wurde weitgehend von den Päpsten der Zweiten und Dritten Internationale, Kautsky und Lenin, die beide aus unterschiedlichen Gründen jeglichen zionistischen Bestrebungen, insbesondere auch den linkszionistischen, eine Absage erteilt hatten, sowie den von deren ideologischen Schriften beeinflußten Adepten und Organisationen geprägt. Das hatte u.a. zur Folge, daß viele Texte linkszi¬onistischer Autoren nie ins Deutsche übersetzt, folglich also auch nicht wahrgenom¬men wurden, was insofern allerdings auch nichts besonderes ist, als sich im Hinblick auf die Rezeption von in anderen Weltregionen veröffentlichten Schriften und geführ¬ten Diskussionen die deutsche Linke fraktionenübergreifend schon seit jeher als reich¬lich national borniert erwiesen hat. Nachdem im letzten ARCHIV zwei Texte von Chaim Zhitlowsky abgedruckt wurden, folgt in diesem Heft mit „Die nationale Frage und die Sozialdemokratie“ ein grundlegender Text des als „Legende der jüdischen Ar¬beiterbewegung“ geltenden Wladimir Medem. Medem, 1879 im lettischen Libau ge¬boren und im Januar 1923 in New York gestorben, gilt als einer der führenden Theo¬retiker des 1897 als Interessensorganisation des jüdischen Proletariats des Zarenreichs gegründeten „Allgemeinen jüdischen Arbeiterbundes von Polen und Rußland“ (1901 erweitert um Litauen). Der „Bund“ setzte sich für die Anerkennung nationaler Rechte der jüdischen Bevölkerung im Rahmen eines gemeinsam mit den sonstigen sozialde-mokratischen Organisationen des Zarenreichs zu schaffenden sozialistischen Staates ein und war somit eingebunden in die insbesondere in den sozialdemokratischen Or-ganisationen Österreichs-Ungarns, des Zarenreichs und Deutschlands geführten De-batten um die sogenannte „nationale Frage“. Die dabei diskutierten Konzeptionen reichten von der Idee einer von jeglichen nationalen, kulturellen, religiösen oder sons¬tigen Zugehörigkeiten unabhängigen und nur den jeweiligen Gesetzen eines Staates bzw. einer Gesellschaft verpflichteten personalen Autonomie bis zu Vorstellungen ei¬ner auf das Selbstbestimmungsrecht der Nationen rekurrierenden und von national homogenen Gesellschaften geprägten Staatenwelt. In seinem Medems Text im histori¬schen Kontext verortenden Beitrag skizziert Kay Schweigmann-Greve zum einen Medems Lebensweg und dessen Konzeption einer nationalen kulturellen Autonomie, zum anderen die seinerzeit wichtigen Beiträge von Otto Bauer, Karl Kautsky, Rosa Luxemburg und Lenin zur Debatte über die nationale Frage; müßig darauf hinzuwei¬sen, daß in diesen Debatten Probleme angesprochen und widersprüchlich diskutiert wurden, die bis heute unabgeschlossen sind. Internationalismus war ein in der klassischen Arbeiterbewegung hoch gehaltener Wert, dem die großen Organisationen, die Parteien und Gewerkschaften, sich allerdings nur in den seltensten Fällen gewachsen zeigten. Egon Günther geht in seinem Beitrag über die „Cavalieri Erranti“ der Lebensgeschichte italienischer Sozialisten und Anar¬chisten nach, die es nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg vorzogen zu emigrieren, viele davon in die Schweiz oder auch nach Deutschland und Ungarn. In ih¬ren Gastländern waren diese Emigranten zumeist weiterhin politisch aktiv; ihre Spuren finden sich in den Kämpfen um die bairische und die ungarische Räterepublik im Frühjahr 1919, bei der Besetzung des „Vorwärts“-Gebäudes im Januar 1919 in Berlin und natürlich in der Schweiz. Internationalismus war für die Organisationen der Ar¬beiterbewegung und ihre führenden Repräsentanten nicht viel mehr als eine Ideologie, praktisch umgesetzt wurde er von einer Minderheit überzeugter Individuen. In den sozialen Auseinandersetzungen während der kurzzeitigen revolutionären Phase nach dem Ende des Ersten Weltkrieges konnte eine aus verschiedenen Gruppierungen sich zusammensetzende nicht staatssozialistisch orientierte Linke in einigen Regionen hin und wieder eine führende Rolle spielen. Sowohl die Anarchosyndikalisten, die sich bereits vor dem Krieg von der Sozialdemokratie getrennt hatten, als auch die Links¬kommunisten, die aus der sich zunehmend an den Direktiven der „Kommunistischen Internationale“ orientierenden KPD ausgeschieden waren, konnten einige Jahre auf ei¬nen auch quantitativ nicht unbeträchtlichen Anhang zählen. Neben den zahllosen Streiks und den damit verbundenen organisatorischen Aktivitäten spielten die Diskus¬sionen über den Aufbau einer zukünftigen Gesellschaft eine wichtige Rolle. Hartmut Rübner rekapituliert in seinem Beitrag „Rätesystem oder Diktatur“ die damaligen Konzeptionen insbesondere der Anarchosyndikalisten der „Freien Arbeiter Union Deutschlands“ (FAUD), aber auch der linkskommunistischen Organisationen, in deren Milieus unterschiedliche Modelle einer von unten nach oben zu organisierenden Räte¬demokratie diskutiert wurden. Praxiswirksam wurden diese Diskussionen nicht, da sich nach dem baldigen Abflauen der sozialen Auseinandersetzungen auch die Anhän¬gerschaft der Anarchosyndikalisten und Linkskommunisten verflüchtigte; man muß davon ausgehen, daß die Resonanz, auf die Anarchosyndikalisten und Linkskommu¬nisten einige Jahre lang gestoßen waren, weniger mit ihren theoretischen Überlegun¬gen, sondern mehr mit der desolaten sozialen Lage in den Nachkriegsjahren und zu¬dem mit der Enttäuschung über die defensive Politik der sozialdemokratischen Ge¬werkschaften und insbesondere der konterrevolutionären Politik der Sozialdemokratie zu tun hatte. Tatsächlich sollten sich beide Strömungen von dem schnellen Verlust ih¬res kurzfristigen Einflusses auch nicht mehr erholen. In einem zweiten Text über die den Anarchosyndikalisten seit Ausbruch der Wirtschaftskrise in den letzten Jahren der Weimarer Republik verbliebenen Handlungsmöglichkeiten kommt Hartmut Rübner zu dem ernüchternden Fazit, daß sie angesichts der wenigen tausend verbliebenen Mitglieder als Organisation im Grunde genommen handlungsunfähig geworden waren. Die FAUD war in dieser Endphase ihrer Existenz in untereinander zum Teil heftig zer-strittene Fraktionen zerfallen, was sicherlich auch mit der unterschiedlichen sozialen Zusammensetzung der Mitgliedschaft - auf der einen Seite klassische Handwerker in Kleinbetrieben, auf der anderen Seite junge Akademiker - zu tun hatte. Man hatte kei¬nen Einfluß mehr auf die sich zuspitzenden sozialen Auseinandersetzungen, sondern war mit organisationsinternen Affären und persönlichen Animositäten, mit Diskussio¬nen über eine Reorganisation der FAUD, mit Debatten über Rätekonzeptionen und schließlich mit kontrovers diskutierten Fragen des Widerstandes gegen die Nationalso¬zialisten beschäftigt. Als diesen dann tatsächlich die politische Macht übergeben wur-de, war aus der FAUD ein zwar prinzipientreuer, aber marginaler „dissidenter Grup-penzusammenhang“ geworden. Die Lage der FAUD am Ende der Weimarer Republik und den „Übergang zur Illegalität“ dokumentieren drei von Dieter Nelles und Hart¬mut Rübner vorgestellte Texte, zum einen der für den 19. Reichskongreß der FAUD im März 1932 erstellte Geschäftsbericht, zum zweiten ein Text von Gerhard Warten¬berg zur Lage in Deutschland 1933 und zum dritten ein Bericht des Sekretariats der „Internationalen Arbeiter Assoziation“ über ihre Beziehungen zur FAUD in der Zeit vom Frühjahr 1933 bis zum Frühjahr 1934. Die frühe Zustimmung zu den revolutionären Umwälzungen in Rußland seit Anfang 1917 auch durch Libertäre schlug nach der Etablierung einer Einparteienherrschaft durch die Bolschewiki schon bald in eine Kritik an deren sozialen und politischen Handlungsweisen um. Diese Kritik machte sich nicht nur an einzelnen Ereignissen wie z.B. der systematischen Unterdrückung anderer linker Gruppierungen oder der Nieder¬schlagung des Kronstädter Aufstandes vom März 1921 fest, sondern wurde auch sys¬tematisch durchdacht und insbesondere am Gegensatz zwischen einem von einer poli¬tischen Führung von oben installierten Staatssozialismus und einem von unten nach oben strukturierten und entsprechend von der Basis her zu organisierenden Rätesystem festgemacht. Gerhard Hanloser stellt in seinem Beitrag eine von Arthur Lehning in den Jahren 1929/1930 in der Zeitschrift „Die Internationale“ der FAUD veröffentlichte systematische Kritik am bolschewistischen Revolutionskonzept vor und stellt diese auch in den Zusammenhang anderer Varianten linksradikaler Bolschewismuskritik, wie sie z.B. von Karl Korsch, Anton Pannekoek, Otto Rühle oder Isaak Steinberg for¬muliert wurde. Implizit verweist der Beitrag somit auch auf das Desiderat einer syste¬matisch ausgearbeiteten Theorie eines libertären Antitotalitarismus, der nicht nur die diversen Spielarten des Faschismus und des Parteikommunismus, sondern auch die weitgehend auf bloße Formalien reduzierte bürgerliche Demokratie ins Blickfeld zu nehmen und dabei auch Berührungsängste insbesondere mit frühen antitotalitären Konzeptionen aufzugeben hätte, die oft genug in im weitesten Sinne linken Milieus formuliert wurden, bevor sie dann in der Ära des Kalten Krieges aus bekannten Grün¬den für naheliegende politische Zwecke instrumentalisiert werden konnten und damit für Linke insgesamt tabu waren. Anarchisten, so die Ausgangsthese des Beitrages von Václav Tomek, hatten immer eine zeitnahe und den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen angepaßte Umset-zung ihrer Vision einer individuelle Freiheit und kollektive Lebensformen vereinenden Gesellschaft im Auge. Die Vorstellung davon, wie ein solches Projekt gelingen könne, hat sich folglich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, analog zu allgemeinen gesell¬schaftlichen Entwicklungen, vielfach geändert. Tomek geht diesen Veränderungen nach, indem er die entsprechenden Überlegungen diverser Protagonisten - von Klassi¬kern des 19. Jahrhunderts (Proudhon, Bakunin, Most, Kropotkin, Thoreau) bis zu The¬oretikern und Aktivisten des frühen (Landauer, Berkman, Goldman, Rocker) und spä¬ten 20. Jahrhunderts (Paul Goodman, Colin Ward, Murray Bookchin, Hakim Bey) - vorstellt. Waren die Protagonisten des 19. Jahrhunderts durchweg mit tradierten, weit¬gehend noch feudal organisierten autoritären Gesellschaften konfrontiert, sahen sich die des frühen 20. Jahrhunderts auch von sich etablierenden unterschiedlichen staats¬sozialistischen Konzeptionen, insbesondere vom Bolschewismus herausgefordert, während die des späten 20. Jahrhunderts mit den Möglichkeiten einer zwar immer noch kapitalistischen, aber in vielerlei Hinsicht auf der Basis nicht nur „repressiver Toleranz“ offener gewordenen Gesellschaft umzugehen lernen mußten. Am Ende, so der Eindruck nach Tomeks Überblick über die sich wandelnden Konzeptionen anar¬chistischer Denker, hat sich die Perspektive grundsätzlich geändert. War ursprünglich der kritische Blick auf die ganze Gesellschaft gerichtet und die Freiheit bzw. Befrei¬ung des Individuums im Kontext dieser Gesellschaft intendiert, so scheint es mittler¬weile umgekehrt zu sein; ins Blickfeld gerät erst einmal das Individuum, von dessen ganz persönlichen Aktivitäten ausgehend die Gesellschaft netzwerkartig umstrukturiert werden soll. Die anarchistische Reaktion auf eine in ökonomischer Hinsicht zwar schon kapitalistische, in politischer Hinsicht aber noch feudal strukturierte Gesell¬schaft ist offensichtlich eine andere als die auf eine das sozial isolierte Individuum fei¬ernde neoliberale Gesellschaft. Nach Ausbruch der russischen Revolution im Februar 1917 kam es in der Ukraine zum einen zu Bestrebungen nach nationaler Unabhängigkeit, zum anderen zu teilweise mit diesen verflochtenen vielfältigen sozialen Auseinandersetzungen. Roman Danyluk rekonstruiert in seinem Beitrag die Aktivitäten und Konzeptionen der in diesen Ausei¬nandersetzungen engagierten und in diverse Parteien und Gruppierungen gespaltenen radikalen Linken, die sich trotz aller Versuche, die Bestrebungen nach grundlegenden sozialen Veränderungen mit dem Ziel einer politischen Selbständigkeit des Landes zu verbinden, am Ende den politisch geschickt taktierenden und wechselnde Bündnisse eingehenden Bolschewiki, die trotz aller verbaler Bekenntnisse zum Prinzip der natio¬nalen Selbständigkeit eine solche den einzelnen im russischen Zarenreich vereinten Völkern nicht zugestehen wollten, geschlagen geben mußten. Der bolschewistische Putsch vom Oktober 1917 markiert als nationale Revolution den Beginn einer Konterrevolution, in deren Gefolge nationale Revolutionäre aller Herren Länder dem ursprünglich internationalistischen Impuls der Arbeiterbewegung endgül¬tig den Garaus machen konnten; das, was als russische Revolution in die Geschichte eingegangen ist, hat sich folglich als das Waterloo der Idee einer internationalistisch ausgerichteten Arbeiterrevolution erwiesen. Boris Souvarine (1895-1984), einer der Mitbegründer der französischen Kommunistischen Partei, war bereits 1924 wegen sei¬ner kritischen Haltung zur Entwicklung in Rußland und in der „Kommunistischen In¬ternationale“ aus der Partei ausgeschlossen worden. Charles Jacquier skizziert in sei¬nem Beitrag den Lebensweg Souvarines bis Anfang der dreißiger Jahre und dabei ins¬besondere seine zunehmend präziser und vehementer werdende Kritik am Stalinismus, die er dann in seiner 1936 erschienenen umfangreichen, erst Jahrzehnte später ins Deutsche übersetzten Biographie Stalins zusammenfaßte. Boris Souvarine hatte seine Kritik in zahlreichen, in diversen Zeitschriften erschienenen Artikeln an jeweils kon¬kreten Beispielen deutlich gemacht und nach und nach systematisiert. In einem zum zehnten Jahrestag des Oktoberputsches unter dem vielsagenden Titel „Schwarzer Ok¬tober“ veröffentlichten Artikel rekapitulierte er in grundsätzlich noch solidarischer Manier die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre in Rußland, wobei er sowohl die objektiven Schwierigkeiten der ökonomischen Umgestaltung als auch die Umgangs¬weisen, auch die der Opposition, mit diesen Problemen skizziert. André Prudhommeaux (1902-1968) war einige Jahre lang in linkskommunistischen Milieus aktiv gewesen, eher er sich im Zusammenhang mit seiner Beschäftigung mit dem Reichstagsbrand dem Anarchismus zuwandte. Nach dem Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 setzte unverzüglich eine Debatte über die da¬für Verantwortlichen ein, wobei Nationalsozialisten und Kommunisten sich gegensei¬tig die Tat vorwarfen, während Marinus van der Lubbe, der als einziger am Tatort fest-genommen worden war, immer nur als Werkzeug der jeweils anderen Partei betrachtet wurde. Die Annahme, daß der von der widerstandslosen Hinnahme der Machtübergabe an die Nationalsozialisten durch die großen Arbeiterorganisationen enttäuschte Räte¬kommunist van der Lubbe seine Tat als Fanal für einen Aufstand gegen die National¬sozialisten geplant haben könnte, durfte insbesondere im Milieu der Parteikommunis¬ten keine Rolle spielen. Charles Jacquier rekapituliert im ersten seiner beiden Bei¬träge zu Prudhommeaux dessen Engagement für van der Lubbe; ausgehend von seinen Kontakten zu holländischen Rätekommunisten veröffentlichte Prudhommeaux in eini¬gen anarchistischen Zeitschriften eine Reihe von Artikeln, in denen er auf die im Reichstagsbrandprozeß unaufgelöst bleibenden Widersprüche einging und gegen die manifeste parteikommunistische Propaganda die These vertrat, daß van der Lubbe mit seiner Tat ein sowohl für die sozialdemokratische als auch die parteikommunistische Linke peinliches politisches Fanal setzen wollte und dabei von jenen im Stich gelassen wurde, die aufzurütteln sein Anliegen gewesen war. Einige Jahre später emigrierte Prudhommeaux angesichts des drohenden Krieges in die Schweiz, da er für einen von der radikalen Linken getragenen Widerstand in Frankreich keine realistische Chance sah. Nach dem Krieg war er einige Jahre lang wieder in anarchistischen Milieus aktiv und beteiligte sich insbesondere an der von Jean-Paul Samson, der bereits 1917 in die Schweiz übergesiedelt war, seit 1953 herausgegebenen und von Charles Jacquier in seinem zweiten Text zu Prudhommeaux vorgestellten Zeitschrift „Témoins“. Die Kritik an der nachrevolutionären Entwicklung in Rußland hatte nicht nur in Ruß-land selbst, sondern auch in den europäischen Kommunistischen Parteien zur Heraus¬bildung einer ganzen Reihe von oppositionellen Gruppierungen geführt, die zwar alle¬samt keinerlei einflußreiche politische Praxis vorweisen konnten, sich aber zu theoreti¬schen Laboratorien entwickelten, in denen neue Ideen und Konzeptionen angedacht und diskutiert wurden. Frankreich spielte für diese Gruppierungen insofern eine wich¬tige Rolle, als hier Emigranten aus Rußland, Italien und Deutschland und oppositio¬nelle einheimische Gruppierungen aufeinandertrafen. Während der Besetzung Frank¬reichs in den Jahren des Zweiten Weltkrieges trugen diese marginalen, in der Ge¬schichtsschreibung zur Arbeiterbewegung kaum erinnerten Gruppierungen mit ihren begrenzten Möglichkeiten zum Widerstand gegen die Besatzer bei. Pierre Lanneret, der selbst zu dieser Zeit in einer dieser Gruppierungen aktiv war und später nach Ka¬nada bzw. in die Vereinigten Staaten auswanderte, veröffentlichte 1985 ein hektogra¬phiertes Manuskript, in dem er die Aktivitäten dieser von ihm als „Internationalisten des ‚Dritten Lagers’“ bezeichneten Gruppierungen vorstellte und das hier erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegt wird. Die nicht immer auf der Basis solidarischer Umgangsformen ausgetragenen Auseinan¬dersetzungen zwischen Marx und Bakunin im Kontext der Ersten Internationale sind in mancherlei Hinsicht paradigmatisch für unterschiedliche Konzeptionen der Durch¬setzung einer postkapitalistischen Gesellschaft. Wolfgang Eckhardt rekonstruiert diese Konflikte in der Ersten Internationale zwischen Autoritären und Anti-Autoritären am Beispiel zweier Publikationen: der von der Fraktion um Marx und Engels vorge¬legten „Allianz-Broschüre“ aus dem Jahr 1873 und dem von der schweizerischen Jura¬föderation im gleichen Jahr veröffentlichten „Jura-Mémoire“. Im Anschluß an den im letzten ARCHIV veröffentlichten Text vom Emil Szittya über seine „Reise durch das anarchistische Spanien“ folgen in diesem Heft zwei weitere bisher unveröffentlichte Texte, die er 1939 in seinem Pariser Exil nach der Niederlage der spanischen Republik geschrieben hat. Szittya hat die Ereignisse in Spanien offen¬sichtlich mit großem Interesse und zunehmendem Entsetzen verfolgt. In seinem die beiden von ihm aus dem Nachlaß von Szittya edierten Texte kommentierenden Beitrag geht Walter Fähnders auf den Entstehungskontext der Texte und Szittyas damalige extrem prekären Lebensumstände ein. In zwei Beiträgen stellt Egon Günther zum einen die Fotografin Traut Hajdu und zum anderen den amerikanischen Schriftsteller und politischen Aktivisten Kenneth Rexroth vor. Traut Hajdu war Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts als Fotografin für die KPD tätig. 1933 emigrierte sie über Prag nach Frankreich, dann nach Spanien, wo sie während des Bürgerkrieges politisch aktiv war, nach der Niederlage der Republik zuerst wieder nach Frankreich und schließlich An¬fang 1942 nach Mexiko; als Fotografin hat sie wohl nie mehr gearbeitet. Dem Text beigegeben sind eine Reihe von Fotos Hajdus aus den frühen dreißiger Jahren. Ken¬neth Rexroth ist, wenn überhaupt, vorwiegend als Lyriker aus dem Umkreis der „San Francisco Renaissance“ und als einer der Inspiratoren der Autoren der Beat Generation bekannt. Rexroth hat darüber hinaus zahlreiche Essays und Bücher sowie eine umfang¬reiche „Autobiographical Novel“ verfaßt, die bis auf einige Lyrikeditionen in Klein¬verlagen hierzulande allesamt nicht übersetzt sind. Rexroth war aber auch seit seiner Jugend in den zwanziger Jahren als politischer Aktivist in libertären Milieus unterwegs und hatte dabei Kontakte zu zahlreichen Personen aus diesen Milieus, u.a. auch zu den deutschen Emigranten Paul Mattick und Karl Korsch. Dem Text beigegeben sind ein Auszug aus Rexroths 1974 erschienenem Buch „Communalism“ und einige Gedichte. Vielleicht nicht Wahrheit, aber immerhin ein treffender Verweis auf Aktuelles findet sich in einer Rede von René Voyer d’Argenson aus dem Jahr 1833, man muß nur „Aristokraten“ durch Sozialdemokraten ersetzen: „Ein tiefes Gefühl des Mitleids und der Traurigkeit ergreift mich, wenn ich das Volk sehe, wie es sich empört, um eine ge-ringfügige Vermehrung des Arbeitslohns zu fordern, und sich aller Grausamkeit der, zu seinem Nachtheile durch die Aristokraten gemachten Gesetze preisgibt…“ Inhaltsverzeichnis Zu diesem HeftS. 9 Kay Schweigmann-GreveWladimir Medems Position zur „Nationalitätenfrage“ und zur „jüdischen Frage“ im Kontext der Debatten in der internationalen Sozialdemokratie vor 1914S. 17 Wladimir MedemDie nationale Frage und die SozialdemokratieS. 69 Egon GüntherI Cavalieri Erranti. Revolutionäre Deserteure und Refraktäre aus Italien während des „Großen Krieges“ und danach. Versuch einer RekonstruktionS. 105 Hartmut Rübner„Rätesystem oder Diktatur.“ Anarcho-Syndikalistische Transformationsvorstellungen nach der NovemberrevolutionS. 173 Hartmut Rübner„Ein Wetterleuchten am Horizont muss kommen, Genossen!“ Handlungsfelder und Perspektiven der „Freien Arbeiter Union Deutschlands (Anarcho-Syndikalisten)“ in der Wirtschaftskrise seit 1930S. 215 Dieter Nelles/Hartmut RübnerDie „Freie Arbeiter Union Deutschlands“ im Übergang zur Illegalität. Drei Dokumente 1932–1934S. 285 1) Der 19. Reichskongress 1932. GeschäftsberichtS. 293 2) [Gerhard Wartenberg, FAUD], Die Lage in DeutschlandS. 317 3) Bericht des Sekretariats der IAA über die Beziehungen zur deutschenS. 323 Sektion (April 1933-Mai 1934) Gerhard HanloserArthur Lehnings Kritik am Bolschewismus im Kontext des linken RadikalismusS. 351 Václav TomekAnarchismus in Konfrontation mit der RealitätS. 379 Roman DanylukGleichheit und Unabhängigkeit. Die radikale Linke in der Ukrainischen Revolution 1917–1921S. 423 Charles JacquierVon der Hoffnung zum Alptraum. Boris Souvarine als radikaler Kritiker des StalinismusS. 453 Boris SouvarineSchwarzer OktoberS. 471 Charles JacquierDer „Weg der Wahrheit“. André Prudhommeaux und der ReichstagsbrandS. 487 Charles JacquierDer Anarchist als ketzerischer Forscher. André Prudhommeaux und die Zeitschrift „Témoins“S. 507 Pierre LanneretDie Internationalisten des „Dritten Lagers“ in Frankreich während des Zweiten WeltkriegesS. 525 Wolfgang EckhardtPolitik und Geschichtsschreibung am Ende der Ersten Internationale. Das „Jura-Mémoire“ und die „Allianz-Broschüre“ (1873)S. 553 Emil SzittyaMan will die Spanier zu Sklaven machenS. 565 Emil SzittyaSpanien 1939S. 569 Walter Fähnders„Die Felder atmen nicht mehr.“ Zum Erstdruck von Emil Szittyas Spanien-TextenS. 571 Egon GüntherTraut Hajdu: Eine AnnäherungS. 579 Egon GüntherKenneth Rexroth: „Edelanarchist“ und Freigeist. Mit Texten von Kenneth RexrothS. 597 René Voyer d’ArgensonUnwille eines von volksthümlichem Geiste beseelten ReichenS. 617 Rezensionen und HinweiseS. 621 Waltraud Seidel-Höppner, Wilhelm Weitling (1808–1871). Eine politische Biographie, Teil 1 und Teil 2, Frankfurt am Main: Peter Lang Edition 2014, 1866 S.(Wolfgang Braunschädel)S. 621 Anne Steiner, Les En-Dehors. Anarchistes individualistes et illégalistes à la „Belle Époque“, Montreuil: Éditions L’échappée 2008,S. 256 Anne Steiner, Le goût de l’émeute. Manifestations et violences de rue dans Paris et sa banlieue à la „Belle Époque“, Montreuil: Éditions L’échappée 2012, 208 S.(Maurice Schuhmann)S. 624 Carolin Kosuch, Missratene Söhne. Anarchismus und Sprachkritik im Finde Siècle, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 390 S.(Walter Fähnders)S. 626 Stephan Rindlisbacher, Leben für die Sache. Vera Figner, Vera Zasulič und das radikale Milieu im späten Zarenreich, Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2014, 364 S.(Karen Rosenberg)S. 628 Moishe Katz, The Generation that lost its fear: a memoir of Jewish self-defense and revolutionary activism in tsarist Russia. Trans. Lyber Katz. Accord, NY: Blue Thread Publications, an imprint of Jewish Currents magazine 2012, 256 S.(Karen Rosenberg)S. 631 Dennis Vogt, Der 1. Mai in Frankfurt 1890 – 1914. Ein politisches Ritual, Oldenburg: Paulo Freire Verlag 2013, 184 S.(Reiner Tosstorff)S. 638 Franz Neuland, „Auf zum letzten Gefecht“. Spartakusbund in Frankfurt am Main und der Region RheinMain von 1916/18 – 1956. Eine Organisationsgeschichte. Herausgegeben vom Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte, Bad Homburg: VAS-Verlag 2012,S. 604 Franz Neuland, Kaiser, Genossen und Soldaten. Der Erste Weltkrieg und die Arbeiterbewegung in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet, Bad Homburg: VAS-Verlag 2014, 191 S.(Reiner Tosstorff)S. 640 Christoph Regulski, „Lieber für die Ideale erschossen werden, als für die sogenannte Ehre fallen.“ Albin Köbis, Max Reichpietsch und die deutsche Matrosenbewegung 1917, Wiesbaden: Marix Verlag 2014, 319 S.(Reiner Tosstorff)S. 642 Dietmar Lange, Massenstreik und Schießbefehl. Generalstreik und März-kämpfe in Berlin 1919, Münster: Edition Assemblage 2012, 176 S.Axel Weipert, Die zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/1920, Berlin: be.bra wissenschaft 2015, 476 S.Ingrid Fricke, Franz Künstler (1888–1942). Eine politische Biographie, Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg 2016, 480 S.(Reiner Tosstorff)S. 644 Richard Müller, Eine Geschichte der Novemberrevolution. Vom Kaiserreich zur Republik. Die Novemberrevolution. 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Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2012, 260 S.Cornelius Castoriadis, Kapitalismus als imaginäre Institution. Ausgewählte Schriften, Band 6. Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2014, 364 S.(Wolf Raul)S. 710 Stephen Hastings-King, Looking for the Proletariat. Socialisme ou Barbarie and the Problem of Worker Writing, Leiden/Boston: Brill 2014, 345 S.(Andrea Gabler)S. 713 Sébastien de Diesbach, La révolution impossible. Mes années avec Socialisme ou Barbarie, Paris: Éditions L’Harmattan 2013, 241 S.(Andrea Gabler)S. 714 Gary Roth, Marxism in a Lost Century. A Biography of Paul Mattick, Leiden/Boston: Brill 2015, 342 S.Die Revolution war für mich ein großes Abenteuer. Paul Mattick im Gespräch mit Michael Buckmiller. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Christoph Plutte und Marc Geoffroy. Mit literarischen Texten von Paul Mattick und einem Nachwort von Michael Buckmiller, Münster: Unrast-Verlag 2013, 179 S.(Hartmut Rübner)S. 717 Gertrud Lenz, Gertrud Meyer 1914 –2002. Ein politisches Leben im Schatten Willy Brandts, Paderborn: Schöningh 2014, 394 S.(Reiner Tosstorff)S. 719 Stefan Creuzberger/Dierk Hoffmann (Hrsg.), „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“. Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik, München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2014, 410 S.Susanne Muhle, Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 670 S.Franz Neumann/Herbert Marcuse/Otto Kirchheimer, Im Kampf gegen Nazideutschland. Die Berichte der Frankfurter Schule für den amerikanischen Geheimdienst 1943–1949. Herausgegeben von Raffaele Laudani, Frankfurt/New York: Campus Verlag 2016, 812 S.(Hartmut Rübner)S. 721 Peter Birke/Max Henninger (Hg.), Krisen Proteste. Beiträge aus Sozial. Geschichte Online, Hamburg/Berlin: Assoziation A 2012, 312 S.(Andrea Gabler)S. 732 Dieter Braeg (Hg.), „Wilder Streik – das ist Revolution.“ Der Streik der Arbeiterinnen bei Pierburg in Neuss 1973, Berlin: Die Buchmacherei 2012, 175 S.(Andrea Gabler)S. 734 Unsichtbares Komitee, Der kommende Aufstand, Hamburg: Edition Nautilus 2010, 128 S.Unsichtbares Komitee, An unsere Freunde, Hamburg: Edition Nautilus 2015, 192 S.David Graeber, Inside Occupy, Frankfurt/New York: Campus Verlag 2012, 200 S.David Graeber, Schulden. Die ersten 5000 Jahre, Stuttgart: Klett-Cotta 2012, 536 S.David Graeber, Bürokratie. Die Utopie der Regeln, Stuttgart: Klett-Cotta 2016, 329 S.(Gerhard Hanloser)S. 737 Uwe Sonnenberg, Von Marx zum Maulwurf. Linker Buchhandel in West-deutschland in den 1970er Jahren, Göttingen: Wallstein Verlag 2016, 568 S.(Karl Andres)S. 747 Arbeit – Bewegung – Geschichte. Zeitschrift für historische Studien, 1/2016, Berlin: Metropol 2016, 231 S.(Andrea Gabler)S. 749 Danny Morrison, Rudi – Im Schatten von Knulp, Coesfeld: Elsinor Verlag 2013, 172 S.(Egon Günther)S. 751 HinweiseS. 752  

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