Produktinformationen "Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, No.13"
Zu diesem Heft 7
Philippe Bourrinet Holländischer Rätekommunismus: Von den „Groepen van Internationale Communisten“ zum „Spartacusbond“ 9
Paul Mattick Karl Kautsky: Von Marx zu Hitler 47
Václav Tomek Anarchismus als eigenständige politische Partei oder als breite Gefühls- und Ideenströmung. Dokumente zu einer Diskussion über die Zukunft des tschechischen Anarchismus im Jahr 1914 63
Philippe Bourrinet Nationalistische Barbarei oder Weltrevolution? Ante Ciliga (1898-1992): Lebensweg eines Kommunisten aus Kroatien 91
Arkadij Maslow A. Ciliga: „Au pays du grand mensonge.“ Mit einer Vorbemerkung von Georg Scheuer 119
Aleksandr J. Watlin Das anglo-russische Komitee und der innerparteiliche Kampf in der KPdSU (B) 137
Rolf Wörsdörfer Verschiebebahnhof der Revolution: Antonio Gramsci, der italienische Kommunismus und die Sowjetunion 157
Rezensionen und Hinweise 173
Petra Weber, Sozialismus als Kulturbewegung. Frühsozialistische Arbeiterbewegung und das Entstehen zweier feindlicher Brüder Marxismus und Anarchismus, Düsseldorf: Droste Verlag, 1989 (Wolfgang Braunschädel) 173
Max Nettlau, Geschichte der Anarchie Band l. Der Vorfrühling der Anarchie. Ihre historische Entwicklung von den Anfängen bis zum Jahre 1864. Hg. von Heiner Becker. Neudruck der Ausgabe Berlin, Verlag »Der Syndikalist«, 1925. Mit einer neuen Einleitung, Illustrationen, Register und Druckfehlerverzeichnis versehen, Duisburg/Aßlar-Werdorf: Bibliothek Thélème, 1993 (Manfred Burazerovic) 177
Richard Saage, Politische Utopien der Neuzeit, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1991 Helmut Jenkis, Sozialutopien - barbarische Glücksverheißungen? Zur Geistesgeschichte der Idee von der vollkommenen Gesellschaft, Berlin: Duncker & Humblot, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 179
Friedrich-Wilhelm Henning, Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands, Band l: Deutsche Wirtschafts- und Sozialgeschichte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit, Paderborn/München/Wien/Zürich: Ferdinand Schöningh Verlag, 1991 (Friedrich Homburg) 182
Gerhard A. Ritter/Klaus Tenfelde, Arbeiter im Deutschen Kaiserreich 1871 bis 1914, Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 1992 (Karl Andres) 183
Alf Lüdtke, Eigen-Sinn. Fabrikalltag, Arbeitererfahrungen und Politik vom Kaiserreich bis in den Faschismus, Hamburg: Ergebnisse Verlag, 1993 (Johannes Materna) 185
Reuben Ainsztein, Jüdischer Widerstand im deutschbesetzten Osteuropa während des Zweiten Weltkrieges, Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Universität Oldenburg, 1993 Reuben Ainsztein, Revolte gegen die Vernichtung. Der Aufstand im Warschauer Ghetto, Berlin: Schwarze Risse Verlag, 1993 Stéphane Courtois/Denis Peschanski/Adam Rayski, L’Affiche Rouge. Immigranten und Juden in der französischen Résistance, Berlin: Schwarze Risse Verlag, 1994 Marek Edelmann, Das Ghetto kämpft. Mit einem Vorwort von Ingrid Strobl, Berlin: Harald Kater Verlag, 1993 Bernard Goldstein, »Die Sterne sind Zeugen.« Der bewaffnete Aufstand im Warschauer Ghetto. Bericht eines der Anführer. Mit einem Geleitwort von Beate Klarsfeld, Freiburg: Ahriman-Verlag, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 186
Philip Mechanicus, Im Depot. Tagebuch aus Westerbork. Herausgegeben von Klaus Bittermann und Eike Geisel. Vorwort: Eike Geisel, Berlin: Edition Tiamat, 1993 (Ilse Bindseil) 190
Willy Buschak, »Arbeit im kleinsten Zirkel.« Gewerkschaften im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Hamburg: Ergebnisse Verlag, 1993 (Karl Andres) 192
Karl Heinz Roth, Intelligenz und Sozialpolitik im »Dritten Reich«. Eine methodisch- historische Studie am Beispiel des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deutschen Arbeitsfront, München/New Providence/London/Paris: K.G. Saur Verlag, 1993 Sozialstrategien der Deutschen Arbeitsfront. Herausgegeben von der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts. Teil A. Jahrbücher des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deutschen Arbeitsfront 1936-1940/41 (Reprint-Ausgabe), Band 6, Kommentar und Register, München/London/New York/Paris: K.G. Saur Verlag, 1992; Teil B. Periodika, Denkschriften, Gutachten und Veröffentlichungen des Arbeitswissenschaftlichen Instituts der Deutschen Arbeitsfront (Microfiche-Ausgabe), Abteilung 3, Begleitband mit Kommentar und Register, München/London/New York/Paris: K.G. Saur Verlag, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 194
Jürgen Zarusky, Die deutschen Sozialdemokraten und das sowjetische Modell. Ideologische Auseinandersetzungen und außenpolitische Konzeptionen 1917-1933, München: R. Oldenbourg Verlag, 1992 (Johannes Materna) 198
Jens Becker, Der Widerstand der KPD-O im Faschismus, Mainz: Podium Progressiv, 1992 (Reiner Tosstorff) 200
Theodor Bergmann/Mario Keßler (Hrsg.), Aufstieg und Zerfall der Komintern. Studien zur Geschichte ihrer Transformation (1919-1943), Mainz: Podium Progressiv, 1992 (Reiner Tosstorff) 201
Michael Rohrwasser, Der Stalinismus und die Renegaten. Die Literatur der Exkommunisten, Stuttgart: J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1991 Hermann Kuhn, Bruch mit dem Kommunismus. Über autobiographische Schriften von Ex-Kommunisten im geteilten Deutschland, Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot, 1990 Gabriele Fritz-Ulmer, Auseinandersetzung antifaschistischer Exil-Schriftsteller mit dem Problem des Stalinismus in Autobiographien der Nachkriegszeit, Frankfurt: Rita G. Fischer Verlag, 1989 (Wolfgang Braunschädel) 202
Dirk Heißerer, Negative Dichtung. Zum Verfahren der literarischen Dekomposition bei Carl Einstein, München: iudicium Verlag, 1992 (Wolf Raul) 206
Franz Jung, Proletarier/Arbeiter Thomas/Hausierer. Werke 3. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Walter Fahnders, Hamburg: Edition Nautilus, 1992 (Wolf Raul) 208
Roland Jerzewski, Zwischen anarchistischer Fronde und revolutionärer Disziplin. Zum Engagement-Begriff bei Walter Benjamin und Paul Nizan, Stuttgart: Verlag für Wissenschaft und Forschung, 1991 (Wolf Raul) 210
Leo Trotzki, Schriften 2. Über China. Band 2.1 (1924-1928), Band 2.2 (1928-1940). Herausgegeben von Wolrad Bode, Helmut Dahmer, Horst Lauscher, Rudolf Segall, Reiner Tosstorff und Rolf Wörsdörfer, Hamburg: Rasch und Röhring Verlag, 1990 (Wolfgang Braunschädel) 213
Trotzki- Biographien (Georg Scheuer) 215
Dimitri Wolkogonow, Trotzki. Das Janusgesicht der Revolution, Düsseldorf u.a.: Econ Verlag, 1992 Olivia Gall, Trotsky en Mexico. Y la vida politica en el periodo de Cardenas, 1937-1940, Mexico, D.F. Era, 1991 Emest Mandel, Trotzki als Alternative, Berlin: Dietz Verlag, 1992 Theodor Bergmann/Gert Schäfer (Hrsg.), Leo Trotzki - Kritiker und Verteidiger der Sowjetgesellschaft. Beiträge zum internationalen Trotzki-Symposium, Wuppertal 26. - 29. März 1990, Mainz: Decaton Verlag, 1993 Terry Brotherstone/Paul Dukes (Hrsg.), The Trotsky Reappraisal, Edinburgh: Edinburgh University Press, 1992 Wolfgang und Petra Lubitz, Trotskyist Serials Bibliography 1927-1991. With Locations and Indices, München/London/New York/Paris 1993: K.G. Saur Verlag, 1993 (Reiner Tosstorff) 219
Graham Kelsey, Anarchosyndicalism, Libertarian Communism and the State. The CNT in Zaragoza and Aragon, 1930-1937, Dordrecht u.a.: Kluwer Academic Publishers, 1991 (Reiner Tosstorff) 225
Roger Faligot/Rémi Kauffer, As-tu vu Cremet?, Paris: Fayard, 1991 (Reiner Tosstorff) 227
Antonio Gramsci, Briefe 1908-1926. Eine Auswahl. Herausgegeben von Antonio A. Santucci, Wien/Zürich: Europa Verlag, 1992 Antonio Gramsci, Gefängnishefte Band 3, herausgegeben von Klaus Bochmann und Wolfgang Fritz Haug, 4. und 5. Heft, Hamburg: Argument Verlag, 1992 Antonio Gramsci, Gefängnishefte Band 4, herausgegeben von Klaus Bochmann und Wolfgang Fritz Haug, 6. und 7. Heft, Hamburg: Argument Verlag, 1992 Enzo Santarelli, Gramsci ritrovato. 1937-1947, Catanzaro: Abramo, 1991 (Rolf Wörsdörfer) 229
Emilio Lussu, Ein Jahr auf der Hochebene. Mit einem Vorwort des Autors, Wien/Zürich: Europa Verlag, 1992 (Rolf Wörsdörfer) 232
Georg Scheuer, Nur Narren fürchten nichts. Szenen aus dem dreißigjährigen Krieg 1915-1945, Wien: Verlag für Gesellschaftskritik, 1991 Georg Scheuer, Vorwärts - und schnell vergessen? Jahrhundert zwischen Traum und Trauma. Mit einem Vorwort von Heinz Fischer, Wien: Picus Verlag, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 233
Fritz Behrens, Abschied von der sozialen Utopie, Berlin: Akademie Verlag, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 235
Ilse Bindseil, Streitschriften, Freiburg: Ça ira Verlag, 1993 (Monika Noll) 237
»Anarchie ist Gesetz und Freiheit ohne Gewalt.« Uwe Timm zum 60. Geburtstag, Berlin: Oppo - Verlag, 1993 (Manfred Burazerovic) 239
Emest Bornemann, Sexuelle Marktwirtschaft. Vom Waren- und Geschlechtsverkehr in der bürgerlichen Gesellschaft, Wien: Promedia-Verlag, 1992 (Fritz Keller) 240
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Ausgezeichnete unregelmässige Publikation zur Geschichte von Linkskommunismus und klassenkampforientiertem Anarchismus, Ausgabe 17 wieder mit über 850 Seiten, u.a.: Der organisierte rote Schrecken!, Die Wilhelmshavener Revolte, Revolutionärer Seeleutestreik, Anarchismus und Elitentheorie, Kapitalismus ohne Kapitalisten, Diktatur der Intellektuellen?, Anarchismus in den USA, Machno in der Ukraine 1917-1921 und mehr!
Leichte Gebrauchsspuren, da Ansichtsexpl. in unserm Laden (deshalb auch leicht verbilligt!)
Zu diesem Heft
Religion und Nation: Die Gespenster der Vergangenheit sind die Gespenster der Zukunft. Der junge Marx glaubte, die Kritik der Religion habe ihr Geschäft erledigt und die in Folge der Kritik der ökonomischen, politischen und sozialen Verhältnisse sich konstituierenden Arbeiterorganisationen gaben sich internationalistisch - das eine war schlicht falsch, das andere erwies sich als bloße Ideologie. Spätestens als gewisse Kreise einer sich als radikal verstehenden linken Intelligenzia den islamistischen Um¬sturz im Iran Anfang 1979 als irgendwie antiimperialistisch und irgendwie dem Volke dienend glaubten interpretieren zu müssen, war deutlich geworden, daß die Linke nicht nur - und dies zu diesem Zeitpunkt bereits seit rund hundert Jahren - ein Problem mit der sogenannten nationalen Frage, sondern auch mit der Kritik der Religion hat. Wäh¬rend der Nationalismus in seiner rechten Variante (Faschismus, Nationalsozialismus) zurecht kritisiert und bekämpft wurde, akzeptierten und verteidigten nicht libertäre Linke gemäß der Parole vom „Aufbau des Sozialismus in einem Land“ die linken Na¬tionalismen, angefangen von der frühen Sowjetunion über die diversen Spielarten des Realsozialismus bis zu den durchweg nationalistischen Befreiungsbewegungen der Dritten Welt. Es war nur folgerichtig, daß in diesen Kreisen die in den Anfängen weit¬gehend linke Totalitarismuskritik schlichtweg ignoriert oder gar bekämpft und somit liberalen und konservativen Interpret(inn)en überlassen wurde; diese „lost debate“ (William D. Jones) über Gemeinsamkeiten und Unterschiede totalitärer Mechanismen rechter und linker extremer Nationalismen markiert eine der großen Niederlagen der Linken. Währenddessen bahnt sich eine zweite große Niederlage an, und dies betrifft die Religion. Religion sei, so der junge Marx, „in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend“. Auch sein Anti¬pode Bakunin war der Meinung, Religion sei nichts anderes als „der instinktive und leidenschaftliche Protest des menschlichen Wesens gegen die Enge, die Flachheit, die Schmerzen und die Schande eines elenden Lebens“, eine „Krankheit“, der nur mit ei¬ner „sozialen Revolution“ beizukommen sei. An solcherlei Meinungen glauben von tradierten antikolonialistischen Projektionen und rassistischen Mythen vom „guten Wilden“ sich nährende Linke anknüpfen zu können, wenn sie in einem wohl für anti¬kapitalistisch gehaltenen Kurzschluß auf die abstruse Idee verfallen, ausgerechnet an¬tiwestliche islami(isti)sche Bewegungen unterstützen zu sollen. Besonders absurd wird es dann, wenn dies in einem Atemzug mit einer Kritik an der jüdischen Religion im allgemeinen, am Zionismus oder am Staat Israel geschieht. Man kann sich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, als habe man sich auch in mancherlei linken Milieus die Mär vom „internationalen Judentum“ zu eigen gemacht, und zwar in dem Sinne, daß Juden in tradierter antizionistischer Manier trotz aller Verfolgungen nahegelegt wurde und wird, sich in die jeweiligen Gesellschaften zu integrieren und somit in gewisser Weise jenen Internationalismus exemplarisch vorzuleben, den das eigene Klientel um¬zusetzen sich weigerte. Als Juden jedoch aus auch diesen linken Milieus wohlbekann¬ten Gründen einen eigenen Staat zu gründen sich anschickten und schließlich auch gründeten und somit mit dieser Variante von absonderlichem Internationalismus, der in manchen Köpfen möglicherweise als nicht nationales systemtranszendierendes Zu¬kunftsmodell gesehen wurde, eine weitere linke Lebenslüge in sich zusammenbrach, fielen die nunmehr als nationalistisch gebrandmarkten Juden in diesen Milieus, denen sie gerade noch als Projektionsfläche eines positiven Internationalismus gedient hatten, auf fatale Weise in Ungnade. Das, was nicht nur manch verbeamteter und von westli¬chem Lebensstandard oft genug unhinterfragt profitierender Wohlstandsrevolutionär für die eigene Wohlbefindlichkeit in Anspruch nimmt - den eigenen Staat mit seinen umhegenden sozialen, rechtlichen und politischen Institutionen - wird dem „internati¬onalen Judentum“ abgesprochen, wobei manche sich nicht scheuen, geradezu scham¬los Bündnisse mit sogenannten Befreiungsbewegungen wie z.B. der islamistischen Hamas oder der Hisbollah einzugehen und keine Probleme damit haben, deren Bestre¬ben nach Gründung eines islamistischen Staates mit einhergehender Vernichtung des Staates Israel zu rechtfertigen und zu unterstützen. Dieser sich progressiv gebärdende, tatsächlich aber voraufklärerische Gestus einer verwirrten Linken geht konform mit einer Religion, die nicht nur keine Trennung von Religion und Politik kennt, sondern eine Gesellschaft propagiert und nach und nach auch mit militärischen und terroristi¬schen Mitteln zu erkämpfen entschlossen ist, die nicht nach säkularen, sondern nach religiösen, angeblich von Gott persönlich übermittelten Regeln funktionieren soll. Eine solche im eigentlichen Sinne politische Religion, die sich selbst als prinzipiell anti¬westlich definiert, geht in der Tat mit den normativen Regeln und Regulierungen sä¬kularer westlicher Gesellschaften - wie hinterfragbar diese auch immer sein mögen - nicht konform und gehört folgerichtig auch nicht zum Westen. Auch für Religionsfrei¬heit gilt, was für Freiheit überhaupt gilt: Freiheit ist immer Freiheit Andersdenkender. Für Religionen, die keine Religionsfreiheit kennen, gilt somit das, was für Totalitaris¬men jeglicher Art gilt: Wer Freiheit Andersdenkender aus welchen Gründen auch im¬mer nicht anerkennt, kann und darf nicht mit der Freiheit rechnen, die Freiheit An¬dersdenkender abzuschaffen. Auch der aus weltanschaulichen Gründen allzuoft zu un¬differenziertem Denken und zu Rechthaberei neigende und gerne den sogenannten „Durchblick“ für sich in Anspruch nehmende gemeine Linke sollte diesbezüglich in der Lage sein, zwischen personaler Religionsfreiheit und dem ideologischen Geflecht einer totalitären politischen Religion, die diese personale Religionsfreiheit eben nicht oder allenfalls beschränkt gewährt, zu unterscheiden. Nur eine innerreligiöse, also von Muslimen selbst beförderte theologische Revolution mit dem Ziel einer grundlegenden Trennung von Religion und Politik und einer entsprechend säkular regulierten Gesell¬schaft kann die Voraussetzungen schaffen, um das zu ächten und zu verhindern, was in Europa einen entscheidenden Wendepunkt zum säkularen Staat markierte: den religiö¬sen Bürgerkrieg, der seit geraumer Zeit in zahlreichen muslimischen oder muslimisch geprägten Staaten ungezählte Tote fordert und den auch in den Westen zu transportie¬ren terroristische Kleingruppen mit Unterstützung islamistischer Regime angetreten sind. Fatal ist das in diesem Kontext zu sehende und parallel dazu sich entwickelnde Wiedererstarken nationalistischer und religiöser Bewegungen auch in den westlichen Wohlstandsgesellschaften, wobei diese Entwicklung zweifellos auch manifeste materi¬elle Ursachen hat. Das in den Nachkriegsjahrzehnten auf der Basis einer keynesianisti-schen Wirtschaftspolitik gewachsene und zumindest partiell auch eingelöste Verspre¬chen eines wachsenden, durch die sozialen Sicherungssysteme unterfütterten Wohl¬standes hat sich seit der neoliberalen Wende nach und nach verflüchtigt. Im wieder vereinigten Deutschland sind es ausgerechnet Sozialdemokraten und Grüne im Ver¬bund u.a. auch mit den Gewerkschaften gewesen, die diese Wende zu einer „markt¬konformen Demokratie“ insbesondere mit der sogenannten Agenda 2010 und den da¬mit verbundenen sogenannten Reformen exekutiert haben. Seither hat sich die materi¬elle Lage von Millionen Menschen zunehmend verschlechtert, ohne daß irgendeine Aussicht auf einen grundlegenden Wechsel dieser von politisch Verantwortlichen be¬wußt durchgesetzten sozialen Destabilisierung auch nur in Sicht wäre. Im Gegenteil: Die allen Voraussagen zufolge weiter zunehmende materielle Verelendung reaktiviert auf der Suche nach Schuldigen, die dann traditionell bei sozial noch Schwächeren ge-sucht und gefunden werden, für überwunden geglaubte mentale Dispositionen, was sich in einem von aktuellen politischen Ereignissen verstärkten Rassismus und Natio¬nalismus niederschlägt.
Wenn weite Teile der oft genug mit obskuren nationalistischen und zum Teil religiös motivierten Befreiungsbewegungen sympathisierenden Linken ausgerechnet Juden keinen eigenen Staat gönnen wollen, dann mag das auch mit Unkenntnis der histori-schen Hintergründe, einhergehend mit einem von tradierten antijüdischen bzw. anti-semitischen Ressentiments geprägten Desinteresse, zu tun haben. Das Bild, das der gemeine deutsche Linke z.B. vom Zionismus im allgemeinen und vom linken Zionis-mus im besonderen hatte und hat, wurde weitgehend von den Päpsten der Zweiten und Dritten Internationale, Kautsky und Lenin, die beide aus unterschiedlichen Gründen jeglichen zionistischen Bestrebungen, insbesondere auch den linkszionistischen, eine Absage erteilt hatten, sowie den von deren ideologischen Schriften beeinflußten Adepten und Organisationen geprägt. Das hatte u.a. zur Folge, daß viele Texte linkszi¬onistischer Autoren nie ins Deutsche übersetzt, folglich also auch nicht wahrgenom¬men wurden, was insofern allerdings auch nichts besonderes ist, als sich im Hinblick auf die Rezeption von in anderen Weltregionen veröffentlichten Schriften und geführ¬ten Diskussionen die deutsche Linke fraktionenübergreifend schon seit jeher als reich¬lich national borniert erwiesen hat. Nachdem im letzten ARCHIV zwei Texte von Chaim Zhitlowsky abgedruckt wurden, folgt in diesem Heft mit „Die nationale Frage und die Sozialdemokratie“ ein grundlegender Text des als „Legende der jüdischen Ar¬beiterbewegung“ geltenden Wladimir Medem. Medem, 1879 im lettischen Libau ge¬boren und im Januar 1923 in New York gestorben, gilt als einer der führenden Theo¬retiker des 1897 als Interessensorganisation des jüdischen Proletariats des Zarenreichs gegründeten „Allgemeinen jüdischen Arbeiterbundes von Polen und Rußland“ (1901 erweitert um Litauen). Der „Bund“ setzte sich für die Anerkennung nationaler Rechte der jüdischen Bevölkerung im Rahmen eines gemeinsam mit den sonstigen sozialde-mokratischen Organisationen des Zarenreichs zu schaffenden sozialistischen Staates ein und war somit eingebunden in die insbesondere in den sozialdemokratischen Or-ganisationen Österreichs-Ungarns, des Zarenreichs und Deutschlands geführten De-batten um die sogenannte „nationale Frage“. Die dabei diskutierten Konzeptionen reichten von der Idee einer von jeglichen nationalen, kulturellen, religiösen oder sons¬tigen Zugehörigkeiten unabhängigen und nur den jeweiligen Gesetzen eines Staates bzw. einer Gesellschaft verpflichteten personalen Autonomie bis zu Vorstellungen ei¬ner auf das Selbstbestimmungsrecht der Nationen rekurrierenden und von national homogenen Gesellschaften geprägten Staatenwelt. In seinem Medems Text im histori¬schen Kontext verortenden Beitrag skizziert Kay Schweigmann-Greve zum einen Medems Lebensweg und dessen Konzeption einer nationalen kulturellen Autonomie, zum anderen die seinerzeit wichtigen Beiträge von Otto Bauer, Karl Kautsky, Rosa Luxemburg und Lenin zur Debatte über die nationale Frage; müßig darauf hinzuwei¬sen, daß in diesen Debatten Probleme angesprochen und widersprüchlich diskutiert wurden, die bis heute unabgeschlossen sind.
Internationalismus war ein in der klassischen Arbeiterbewegung hoch gehaltener Wert, dem die großen Organisationen, die Parteien und Gewerkschaften, sich allerdings nur in den seltensten Fällen gewachsen zeigten. Egon Günther geht in seinem Beitrag über die „Cavalieri Erranti“ der Lebensgeschichte italienischer Sozialisten und Anar¬chisten nach, die es nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg vorzogen zu emigrieren, viele davon in die Schweiz oder auch nach Deutschland und Ungarn. In ih¬ren Gastländern waren diese Emigranten zumeist weiterhin politisch aktiv; ihre Spuren finden sich in den Kämpfen um die bairische und die ungarische Räterepublik im Frühjahr 1919, bei der Besetzung des „Vorwärts“-Gebäudes im Januar 1919 in Berlin und natürlich in der Schweiz. Internationalismus war für die Organisationen der Ar¬beiterbewegung und ihre führenden Repräsentanten nicht viel mehr als eine Ideologie, praktisch umgesetzt wurde er von einer Minderheit überzeugter Individuen.
In den sozialen Auseinandersetzungen während der kurzzeitigen revolutionären Phase nach dem Ende des Ersten Weltkrieges konnte eine aus verschiedenen Gruppierungen sich zusammensetzende nicht staatssozialistisch orientierte Linke in einigen Regionen hin und wieder eine führende Rolle spielen. Sowohl die Anarchosyndikalisten, die sich bereits vor dem Krieg von der Sozialdemokratie getrennt hatten, als auch die Links¬kommunisten, die aus der sich zunehmend an den Direktiven der „Kommunistischen Internationale“ orientierenden KPD ausgeschieden waren, konnten einige Jahre auf ei¬nen auch quantitativ nicht unbeträchtlichen Anhang zählen. Neben den zahllosen Streiks und den damit verbundenen organisatorischen Aktivitäten spielten die Diskus¬sionen über den Aufbau einer zukünftigen Gesellschaft eine wichtige Rolle. Hartmut Rübner rekapituliert in seinem Beitrag „Rätesystem oder Diktatur“ die damaligen Konzeptionen insbesondere der Anarchosyndikalisten der „Freien Arbeiter Union Deutschlands“ (FAUD), aber auch der linkskommunistischen Organisationen, in deren Milieus unterschiedliche Modelle einer von unten nach oben zu organisierenden Räte¬demokratie diskutiert wurden. Praxiswirksam wurden diese Diskussionen nicht, da sich nach dem baldigen Abflauen der sozialen Auseinandersetzungen auch die Anhän¬gerschaft der Anarchosyndikalisten und Linkskommunisten verflüchtigte; man muß davon ausgehen, daß die Resonanz, auf die Anarchosyndikalisten und Linkskommu¬nisten einige Jahre lang gestoßen waren, weniger mit ihren theoretischen Überlegun¬gen, sondern mehr mit der desolaten sozialen Lage in den Nachkriegsjahren und zu¬dem mit der Enttäuschung über die defensive Politik der sozialdemokratischen Ge¬werkschaften und insbesondere der konterrevolutionären Politik der Sozialdemokratie zu tun hatte. Tatsächlich sollten sich beide Strömungen von dem schnellen Verlust ih¬res kurzfristigen Einflusses auch nicht mehr erholen. In einem zweiten Text über die den Anarchosyndikalisten seit Ausbruch der Wirtschaftskrise in den letzten Jahren der Weimarer Republik verbliebenen Handlungsmöglichkeiten kommt Hartmut Rübner zu dem ernüchternden Fazit, daß sie angesichts der wenigen tausend verbliebenen Mitglieder als Organisation im Grunde genommen handlungsunfähig geworden waren. Die FAUD war in dieser Endphase ihrer Existenz in untereinander zum Teil heftig zer-strittene Fraktionen zerfallen, was sicherlich auch mit der unterschiedlichen sozialen Zusammensetzung der Mitgliedschaft - auf der einen Seite klassische Handwerker in Kleinbetrieben, auf der anderen Seite junge Akademiker - zu tun hatte. Man hatte kei¬nen Einfluß mehr auf die sich zuspitzenden sozialen Auseinandersetzungen, sondern war mit organisationsinternen Affären und persönlichen Animositäten, mit Diskussio¬nen über eine Reorganisation der FAUD, mit Debatten über Rätekonzeptionen und schließlich mit kontrovers diskutierten Fragen des Widerstandes gegen die Nationalso¬zialisten beschäftigt. Als diesen dann tatsächlich die politische Macht übergeben wur-de, war aus der FAUD ein zwar prinzipientreuer, aber marginaler „dissidenter Grup-penzusammenhang“ geworden. Die Lage der FAUD am Ende der Weimarer Republik und den „Übergang zur Illegalität“ dokumentieren drei von Dieter Nelles und Hart¬mut Rübner vorgestellte Texte, zum einen der für den 19. Reichskongreß der FAUD im März 1932 erstellte Geschäftsbericht, zum zweiten ein Text von Gerhard Warten¬berg zur Lage in Deutschland 1933 und zum dritten ein Bericht des Sekretariats der „Internationalen Arbeiter Assoziation“ über ihre Beziehungen zur FAUD in der Zeit vom Frühjahr 1933 bis zum Frühjahr 1934.
Die frühe Zustimmung zu den revolutionären Umwälzungen in Rußland seit Anfang 1917 auch durch Libertäre schlug nach der Etablierung einer Einparteienherrschaft durch die Bolschewiki schon bald in eine Kritik an deren sozialen und politischen Handlungsweisen um. Diese Kritik machte sich nicht nur an einzelnen Ereignissen wie z.B. der systematischen Unterdrückung anderer linker Gruppierungen oder der Nieder¬schlagung des Kronstädter Aufstandes vom März 1921 fest, sondern wurde auch sys¬tematisch durchdacht und insbesondere am Gegensatz zwischen einem von einer poli¬tischen Führung von oben installierten Staatssozialismus und einem von unten nach oben strukturierten und entsprechend von der Basis her zu organisierenden Rätesystem festgemacht. Gerhard Hanloser stellt in seinem Beitrag eine von Arthur Lehning in den Jahren 1929/1930 in der Zeitschrift „Die Internationale“ der FAUD veröffentlichte systematische Kritik am bolschewistischen Revolutionskonzept vor und stellt diese auch in den Zusammenhang anderer Varianten linksradikaler Bolschewismuskritik, wie sie z.B. von Karl Korsch, Anton Pannekoek, Otto Rühle oder Isaak Steinberg for¬muliert wurde. Implizit verweist der Beitrag somit auch auf das Desiderat einer syste¬matisch ausgearbeiteten Theorie eines libertären Antitotalitarismus, der nicht nur die diversen Spielarten des Faschismus und des Parteikommunismus, sondern auch die weitgehend auf bloße Formalien reduzierte bürgerliche Demokratie ins Blickfeld zu nehmen und dabei auch Berührungsängste insbesondere mit frühen antitotalitären Konzeptionen aufzugeben hätte, die oft genug in im weitesten Sinne linken Milieus formuliert wurden, bevor sie dann in der Ära des Kalten Krieges aus bekannten Grün¬den für naheliegende politische Zwecke instrumentalisiert werden konnten und damit für Linke insgesamt tabu waren.
Anarchisten, so die Ausgangsthese des Beitrages von Václav Tomek, hatten immer eine zeitnahe und den jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnissen angepaßte Umset-zung ihrer Vision einer individuelle Freiheit und kollektive Lebensformen vereinenden Gesellschaft im Auge. Die Vorstellung davon, wie ein solches Projekt gelingen könne, hat sich folglich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte, analog zu allgemeinen gesell¬schaftlichen Entwicklungen, vielfach geändert. Tomek geht diesen Veränderungen nach, indem er die entsprechenden Überlegungen diverser Protagonisten - von Klassi¬kern des 19. Jahrhunderts (Proudhon, Bakunin, Most, Kropotkin, Thoreau) bis zu The¬oretikern und Aktivisten des frühen (Landauer, Berkman, Goldman, Rocker) und spä¬ten 20. Jahrhunderts (Paul Goodman, Colin Ward, Murray Bookchin, Hakim Bey) - vorstellt. Waren die Protagonisten des 19. Jahrhunderts durchweg mit tradierten, weit¬gehend noch feudal organisierten autoritären Gesellschaften konfrontiert, sahen sich die des frühen 20. Jahrhunderts auch von sich etablierenden unterschiedlichen staats¬sozialistischen Konzeptionen, insbesondere vom Bolschewismus herausgefordert, während die des späten 20. Jahrhunderts mit den Möglichkeiten einer zwar immer noch kapitalistischen, aber in vielerlei Hinsicht auf der Basis nicht nur „repressiver Toleranz“ offener gewordenen Gesellschaft umzugehen lernen mußten. Am Ende, so der Eindruck nach Tomeks Überblick über die sich wandelnden Konzeptionen anar¬chistischer Denker, hat sich die Perspektive grundsätzlich geändert. War ursprünglich der kritische Blick auf die ganze Gesellschaft gerichtet und die Freiheit bzw. Befrei¬ung des Individuums im Kontext dieser Gesellschaft intendiert, so scheint es mittler¬weile umgekehrt zu sein; ins Blickfeld gerät erst einmal das Individuum, von dessen ganz persönlichen Aktivitäten ausgehend die Gesellschaft netzwerkartig umstrukturiert werden soll. Die anarchistische Reaktion auf eine in ökonomischer Hinsicht zwar schon kapitalistische, in politischer Hinsicht aber noch feudal strukturierte Gesell¬schaft ist offensichtlich eine andere als die auf eine das sozial isolierte Individuum fei¬ernde neoliberale Gesellschaft.
Nach Ausbruch der russischen Revolution im Februar 1917 kam es in der Ukraine zum einen zu Bestrebungen nach nationaler Unabhängigkeit, zum anderen zu teilweise mit diesen verflochtenen vielfältigen sozialen Auseinandersetzungen. Roman Danyluk rekonstruiert in seinem Beitrag die Aktivitäten und Konzeptionen der in diesen Ausei¬nandersetzungen engagierten und in diverse Parteien und Gruppierungen gespaltenen radikalen Linken, die sich trotz aller Versuche, die Bestrebungen nach grundlegenden sozialen Veränderungen mit dem Ziel einer politischen Selbständigkeit des Landes zu verbinden, am Ende den politisch geschickt taktierenden und wechselnde Bündnisse eingehenden Bolschewiki, die trotz aller verbaler Bekenntnisse zum Prinzip der natio¬nalen Selbständigkeit eine solche den einzelnen im russischen Zarenreich vereinten Völkern nicht zugestehen wollten, geschlagen geben mußten.
Der bolschewistische Putsch vom Oktober 1917 markiert als nationale Revolution den Beginn einer Konterrevolution, in deren Gefolge nationale Revolutionäre aller Herren Länder dem ursprünglich internationalistischen Impuls der Arbeiterbewegung endgül¬tig den Garaus machen konnten; das, was als russische Revolution in die Geschichte eingegangen ist, hat sich folglich als das Waterloo der Idee einer internationalistisch ausgerichteten Arbeiterrevolution erwiesen. Boris Souvarine (1895-1984), einer der Mitbegründer der französischen Kommunistischen Partei, war bereits 1924 wegen sei¬ner kritischen Haltung zur Entwicklung in Rußland und in der „Kommunistischen In¬ternationale“ aus der Partei ausgeschlossen worden. Charles Jacquier skizziert in sei¬nem Beitrag den Lebensweg Souvarines bis Anfang der dreißiger Jahre und dabei ins¬besondere seine zunehmend präziser und vehementer werdende Kritik am Stalinismus, die er dann in seiner 1936 erschienenen umfangreichen, erst Jahrzehnte später ins Deutsche übersetzten Biographie Stalins zusammenfaßte. Boris Souvarine hatte seine Kritik in zahlreichen, in diversen Zeitschriften erschienenen Artikeln an jeweils kon¬kreten Beispielen deutlich gemacht und nach und nach systematisiert. In einem zum zehnten Jahrestag des Oktoberputsches unter dem vielsagenden Titel „Schwarzer Ok¬tober“ veröffentlichten Artikel rekapitulierte er in grundsätzlich noch solidarischer Manier die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre in Rußland, wobei er sowohl die objektiven Schwierigkeiten der ökonomischen Umgestaltung als auch die Umgangs¬weisen, auch die der Opposition, mit diesen Problemen skizziert.
André Prudhommeaux (1902-1968) war einige Jahre lang in linkskommunistischen Milieus aktiv gewesen, eher er sich im Zusammenhang mit seiner Beschäftigung mit dem Reichstagsbrand dem Anarchismus zuwandte. Nach dem Reichstagsbrand in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 setzte unverzüglich eine Debatte über die da¬für Verantwortlichen ein, wobei Nationalsozialisten und Kommunisten sich gegensei¬tig die Tat vorwarfen, während Marinus van der Lubbe, der als einziger am Tatort fest-genommen worden war, immer nur als Werkzeug der jeweils anderen Partei betrachtet wurde. Die Annahme, daß der von der widerstandslosen Hinnahme der Machtübergabe an die Nationalsozialisten durch die großen Arbeiterorganisationen enttäuschte Räte¬kommunist van der Lubbe seine Tat als Fanal für einen Aufstand gegen die National¬sozialisten geplant haben könnte, durfte insbesondere im Milieu der Parteikommunis¬ten keine Rolle spielen. Charles Jacquier rekapituliert im ersten seiner beiden Bei¬träge zu Prudhommeaux dessen Engagement für van der Lubbe; ausgehend von seinen Kontakten zu holländischen Rätekommunisten veröffentlichte Prudhommeaux in eini¬gen anarchistischen Zeitschriften eine Reihe von Artikeln, in denen er auf die im Reichstagsbrandprozeß unaufgelöst bleibenden Widersprüche einging und gegen die manifeste parteikommunistische Propaganda die These vertrat, daß van der Lubbe mit seiner Tat ein sowohl für die sozialdemokratische als auch die parteikommunistische Linke peinliches politisches Fanal setzen wollte und dabei von jenen im Stich gelassen wurde, die aufzurütteln sein Anliegen gewesen war. Einige Jahre später emigrierte Prudhommeaux angesichts des drohenden Krieges in die Schweiz, da er für einen von der radikalen Linken getragenen Widerstand in Frankreich keine realistische Chance sah. Nach dem Krieg war er einige Jahre lang wieder in anarchistischen Milieus aktiv und beteiligte sich insbesondere an der von Jean-Paul Samson, der bereits 1917 in die Schweiz übergesiedelt war, seit 1953 herausgegebenen und von Charles Jacquier in seinem zweiten Text zu Prudhommeaux vorgestellten Zeitschrift „Témoins“.
Die Kritik an der nachrevolutionären Entwicklung in Rußland hatte nicht nur in Ruß-land selbst, sondern auch in den europäischen Kommunistischen Parteien zur Heraus¬bildung einer ganzen Reihe von oppositionellen Gruppierungen geführt, die zwar alle¬samt keinerlei einflußreiche politische Praxis vorweisen konnten, sich aber zu theoreti¬schen Laboratorien entwickelten, in denen neue Ideen und Konzeptionen angedacht und diskutiert wurden. Frankreich spielte für diese Gruppierungen insofern eine wich¬tige Rolle, als hier Emigranten aus Rußland, Italien und Deutschland und oppositio¬nelle einheimische Gruppierungen aufeinandertrafen. Während der Besetzung Frank¬reichs in den Jahren des Zweiten Weltkrieges trugen diese marginalen, in der Ge¬schichtsschreibung zur Arbeiterbewegung kaum erinnerten Gruppierungen mit ihren begrenzten Möglichkeiten zum Widerstand gegen die Besatzer bei. Pierre Lanneret, der selbst zu dieser Zeit in einer dieser Gruppierungen aktiv war und später nach Ka¬nada bzw. in die Vereinigten Staaten auswanderte, veröffentlichte 1985 ein hektogra¬phiertes Manuskript, in dem er die Aktivitäten dieser von ihm als „Internationalisten des ‚Dritten Lagers’“ bezeichneten Gruppierungen vorstellte und das hier erstmals in deutscher Übersetzung vorgelegt wird.
Die nicht immer auf der Basis solidarischer Umgangsformen ausgetragenen Auseinan¬dersetzungen zwischen Marx und Bakunin im Kontext der Ersten Internationale sind in mancherlei Hinsicht paradigmatisch für unterschiedliche Konzeptionen der Durch¬setzung einer postkapitalistischen Gesellschaft. Wolfgang Eckhardt rekonstruiert diese Konflikte in der Ersten Internationale zwischen Autoritären und Anti-Autoritären am Beispiel zweier Publikationen: der von der Fraktion um Marx und Engels vorge¬legten „Allianz-Broschüre“ aus dem Jahr 1873 und dem von der schweizerischen Jura¬föderation im gleichen Jahr veröffentlichten „Jura-Mémoire“.
Im Anschluß an den im letzten ARCHIV veröffentlichten Text vom Emil Szittya über seine „Reise durch das anarchistische Spanien“ folgen in diesem Heft zwei weitere bisher unveröffentlichte Texte, die er 1939 in seinem Pariser Exil nach der Niederlage der spanischen Republik geschrieben hat. Szittya hat die Ereignisse in Spanien offen¬sichtlich mit großem Interesse und zunehmendem Entsetzen verfolgt. In seinem die beiden von ihm aus dem Nachlaß von Szittya edierten Texte kommentierenden Beitrag geht Walter Fähnders auf den Entstehungskontext der Texte und Szittyas damalige extrem prekären Lebensumstände ein.
In zwei Beiträgen stellt Egon Günther zum einen die Fotografin Traut Hajdu und zum anderen den amerikanischen Schriftsteller und politischen Aktivisten Kenneth Rexroth vor. Traut Hajdu war Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts als Fotografin für die KPD tätig. 1933 emigrierte sie über Prag nach Frankreich, dann nach Spanien, wo sie während des Bürgerkrieges politisch aktiv war, nach der Niederlage der Republik zuerst wieder nach Frankreich und schließlich An¬fang 1942 nach Mexiko; als Fotografin hat sie wohl nie mehr gearbeitet. Dem Text beigegeben sind eine Reihe von Fotos Hajdus aus den frühen dreißiger Jahren. Ken¬neth Rexroth ist, wenn überhaupt, vorwiegend als Lyriker aus dem Umkreis der „San Francisco Renaissance“ und als einer der Inspiratoren der Autoren der Beat Generation bekannt. Rexroth hat darüber hinaus zahlreiche Essays und Bücher sowie eine umfang¬reiche „Autobiographical Novel“ verfaßt, die bis auf einige Lyrikeditionen in Klein¬verlagen hierzulande allesamt nicht übersetzt sind. Rexroth war aber auch seit seiner Jugend in den zwanziger Jahren als politischer Aktivist in libertären Milieus unterwegs und hatte dabei Kontakte zu zahlreichen Personen aus diesen Milieus, u.a. auch zu den deutschen Emigranten Paul Mattick und Karl Korsch. Dem Text beigegeben sind ein Auszug aus Rexroths 1974 erschienenem Buch „Communalism“ und einige Gedichte.
Vielleicht nicht Wahrheit, aber immerhin ein treffender Verweis auf Aktuelles findet sich in einer Rede von René Voyer d’Argenson aus dem Jahr 1833, man muß nur „Aristokraten“ durch Sozialdemokraten ersetzen: „Ein tiefes Gefühl des Mitleids und der Traurigkeit ergreift mich, wenn ich das Volk sehe, wie es sich empört, um eine ge-ringfügige Vermehrung des Arbeitslohns zu fordern, und sich aller Grausamkeit der, zu seinem Nachtheile durch die Aristokraten gemachten Gesetze preisgibt…“
Inhaltsverzeichnis
Zu diesem HeftS. 9
Kay Schweigmann-GreveWladimir Medems Position zur „Nationalitätenfrage“ und zur „jüdischen Frage“ im Kontext der Debatten in der internationalen Sozialdemokratie vor 1914S. 17
Wladimir MedemDie nationale Frage und die SozialdemokratieS. 69
Egon GüntherI Cavalieri Erranti. Revolutionäre Deserteure und Refraktäre aus Italien während des „Großen Krieges“ und danach. Versuch einer RekonstruktionS. 105
Hartmut Rübner„Rätesystem oder Diktatur.“ Anarcho-Syndikalistische Transformationsvorstellungen nach der NovemberrevolutionS. 173
Hartmut Rübner„Ein Wetterleuchten am Horizont muss kommen, Genossen!“ Handlungsfelder und Perspektiven der „Freien Arbeiter Union Deutschlands (Anarcho-Syndikalisten)“ in der Wirtschaftskrise seit 1930S. 215
Dieter Nelles/Hartmut RübnerDie „Freie Arbeiter Union Deutschlands“ im Übergang zur Illegalität. Drei Dokumente 1932–1934S. 285
1) Der 19. Reichskongress 1932. GeschäftsberichtS. 293
2) [Gerhard Wartenberg, FAUD], Die Lage in DeutschlandS. 317
3) Bericht des Sekretariats der IAA über die Beziehungen zur deutschenS. 323
Sektion (April 1933-Mai 1934)
Gerhard HanloserArthur Lehnings Kritik am Bolschewismus im Kontext des linken RadikalismusS. 351
Václav TomekAnarchismus in Konfrontation mit der RealitätS. 379
Roman DanylukGleichheit und Unabhängigkeit. Die radikale Linke in der Ukrainischen Revolution 1917–1921S. 423
Charles JacquierVon der Hoffnung zum Alptraum. Boris Souvarine als radikaler Kritiker des StalinismusS. 453
Boris SouvarineSchwarzer OktoberS. 471
Charles JacquierDer „Weg der Wahrheit“. André Prudhommeaux und der ReichstagsbrandS. 487
Charles JacquierDer Anarchist als ketzerischer Forscher. André Prudhommeaux und die Zeitschrift „Témoins“S. 507
Pierre LanneretDie Internationalisten des „Dritten Lagers“ in Frankreich während des Zweiten WeltkriegesS. 525
Wolfgang EckhardtPolitik und Geschichtsschreibung am Ende der Ersten Internationale. Das „Jura-Mémoire“ und die „Allianz-Broschüre“ (1873)S. 553
Emil SzittyaMan will die Spanier zu Sklaven machenS. 565
Emil SzittyaSpanien 1939S. 569
Walter Fähnders„Die Felder atmen nicht mehr.“ Zum Erstdruck von Emil Szittyas Spanien-TextenS. 571
Egon GüntherTraut Hajdu: Eine AnnäherungS. 579
Egon GüntherKenneth Rexroth: „Edelanarchist“ und Freigeist. Mit Texten von Kenneth RexrothS. 597
René Voyer d’ArgensonUnwille eines von volksthümlichem Geiste beseelten ReichenS. 617
Rezensionen und HinweiseS. 621
Waltraud Seidel-Höppner, Wilhelm Weitling (1808–1871). Eine politische Biographie, Teil 1 und Teil 2, Frankfurt am Main: Peter Lang Edition 2014, 1866 S.(Wolfgang Braunschädel)S. 621
Anne Steiner, Les En-Dehors. Anarchistes individualistes et illégalistes à la „Belle Époque“, Montreuil: Éditions L’échappée 2008,S. 256
Anne Steiner, Le goût de l’émeute. Manifestations et violences de rue dans Paris et sa banlieue à la „Belle Époque“, Montreuil: Éditions L’échappée 2012, 208 S.(Maurice Schuhmann)S. 624
Carolin Kosuch, Missratene Söhne. Anarchismus und Sprachkritik im Finde Siècle, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 390 S.(Walter Fähnders)S. 626
Stephan Rindlisbacher, Leben für die Sache. Vera Figner, Vera Zasulič und das radikale Milieu im späten Zarenreich, Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2014, 364 S.(Karen Rosenberg)S. 628
Moishe Katz, The Generation that lost its fear: a memoir of Jewish self-defense and revolutionary activism in tsarist Russia. Trans. Lyber Katz. Accord, NY: Blue Thread Publications, an imprint of Jewish Currents magazine 2012, 256 S.(Karen Rosenberg)S. 631
Dennis Vogt, Der 1. Mai in Frankfurt 1890 – 1914. Ein politisches Ritual, Oldenburg: Paulo Freire Verlag 2013, 184 S.(Reiner Tosstorff)S. 638
Franz Neuland, „Auf zum letzten Gefecht“. Spartakusbund in Frankfurt am Main und der Region RheinMain von 1916/18 – 1956. Eine Organisationsgeschichte. Herausgegeben vom Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte, Bad Homburg: VAS-Verlag 2012,S. 604
Franz Neuland, Kaiser, Genossen und Soldaten. Der Erste Weltkrieg und die Arbeiterbewegung in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet, Bad Homburg: VAS-Verlag 2014, 191 S.(Reiner Tosstorff)S. 640
Christoph Regulski, „Lieber für die Ideale erschossen werden, als für die sogenannte Ehre fallen.“ Albin Köbis, Max Reichpietsch und die deutsche Matrosenbewegung 1917, Wiesbaden: Marix Verlag 2014, 319 S.(Reiner Tosstorff)S. 642
Dietmar Lange, Massenstreik und Schießbefehl. Generalstreik und März-kämpfe in Berlin 1919, Münster: Edition Assemblage 2012, 176 S.Axel Weipert, Die zweite Revolution. Rätebewegung in Berlin 1919/1920, Berlin: be.bra wissenschaft 2015, 476 S.Ingrid Fricke, Franz Künstler (1888–1942). Eine politische Biographie, Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg 2016, 480 S.(Reiner Tosstorff)S. 644
Richard Müller, Eine Geschichte der Novemberrevolution. Vom Kaiserreich zur Republik. Die Novemberrevolution. Der Bürgerkrieg in Deutschland, Berlin: Die Buchmacherei 2011, 755 S.(Reiner Tosstorff)S. 650
Lothar Wieland, „Wieder wie 1914!“ Heinrich Ströbel (1869–1944). Biografie eines vergessenen Sozialdemokraten. Mit einem Geleitwort von Hans Koschnick, Bremen: Donat Verlag 2008, 408 S., 22 Abb.(Peter Kuckuk)S. 651
Frédéric Cyr, Paul Levi, rebelle devant les extrêmes. Une biographie politique, Québec: Presses de l’Université Laval 2013, 212 S.In the Steps of Rosa Luxemburg. Selected Writings of Paul Levi. Edited and introduced by David Fernbach, Leiden/Boston: Brill 2011, 349 S.(Reiner Tosstorff)S. 654
Mario Keßler, Ruth Fischer. Ein Leben mit und gegen den Kommunismus (1895–1961), Köln u. a.: Böhlau 2013, 758 S.Arkadij Maslow, Die Tochter des Generals. Herausgegeben von Berit Balzer, Berlin: be.bra 2011 431 S.(Reiner Tosstorff)S. 658
Ralf Hoffrogge, Werner Scholem. Eine politische Biographie (1895–1940), Konstanz/München: UVK Verlagsgesellschaft, 2014, 495 S.Mirjam Zadoff, Der rote Hiob. Das Leben des Werner Scholem, München: Carl Hanser Verlag 2014, 383 S.(Karl Andres)S. 661
Rüdiger Zimmermann, Emil Kloth (1864–1943). Vom marxistischen Gewerkschaftsvorsitzenden zum bekennenden Nazi, Berlin: be.bra wissenschaft 2014, 111 S.(Reiner Tosstorff)S. 663
Marcel Bois, Kommunisten gegen Stalin und Hitler. Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik. Eine Gesamtdarstellung, Essen: Klartext Verlag 2014, 613 S.(Wolf Raul)S. 665
Olaf Kistenmacher, Arbeit und „jüdisches Kapital“. Antisemitische Aussagen in der KPDTageszeitung Die Rote Fahne während der Weimarer Republik, Bremen: edition lumière 2016, 356 S.(Wolfgang Braunschädel)S. 668
Martin Kley, Weimar and Work. Labor, Literature, and Industrial Modernity on the Weimar Left, New York/Bern/Berlin/Bruxelles/Frankfurt am Main/Oxford/ Wien: Peter Lang 2013, 170 S.(Walter Fähnders)S. 671
Joachim Häberlen, Vertrauen und Politik im Alltag. Die Arbeiterbewegung in Leipzig und Lyon im Moment der Krise 1929–1933/38, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013, 367 S.(Ulrich Eumann)S. 673
Benjamin Carter Hett, Der Reichstagsbrand. Wiederaufnahme eines Verfahrens, Reinbek bei Hamburg 2016, 633 S.(Wolfgang Braunschädel)S. 675
Michael Schneider, In der Kriegsgesellschaft. Arbeiter und Arbeiterbewegung 1939 bis 1945, Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf. 2014, 1509 S.(Hartmut Rübner)S. 677
Aurel Kolnai, Der Krieg gegen den Westen. Herausgegeben und eingeleitet von Wolfgang Bialas, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 763 S.(Wolfgang Braunschädel)S. 680
Ian Bullock, Romancing the revolution. The myth of Soviet democracy and the British left, Edmonton: Athabasca University Press 2011, 417 S.(Reiner Tosstorff)S. 683
Kevin Morgan, Bolshevism, syndicalism and the general strike. The lost internationalist world of A. A. Purcell, London: Lawrence & Wishart 2013, 354 S.Fred Bramley, Class Cohesion versus Spurious Patriotism. A Straight Talk to British Workers, London 1915, Reprint # 1, Bristol Radical History Group 2016(Reiner Tosstorff)S. 684
Oddvar K. Høidal, Trotsky in Norway. Exile, 1935–1937, DeKalb: Northern Illinois University Press 2014, 414 S.(Reiner Tosstorff)S. 687
Daniela Spenser, Stumbling its way through Mexico. The early years of the Communist International, Tuscaloosa: University of Alabama Press 2011, 205 S.(Reiner Tosstorff)S. 688
Paul Avrich/Karen Avrich, Sasha and Emma. The anarchist odyssey of Alexander Berkman and Emma Goldman, Cambridge, Mass./London: Harvard University Press 2012 490 S.Winfried Scharlau, Wer ist Alexander Grothendieck? Anarchie, Mathematik, Spiritualität, Einsamkeit. Eine Biographie. Teil 1: Anarchie. (3. korrigierte und ergänzte Auflage), Norderstedt: Books on Demand, 2011, 216 S.; Teil 3: Spiritualität, Norderstedt: Books on Demand 2010, 264 S.(Karen Rosenberg)S. 690
Martin Baxmeyer, Das ewige Spanien der Anarchie. Die anarchistische Literatur des Bürgerkriegs (1936–1939) und ihr Spanienbild, Berlin: editon tranvia 2012, 599 S.(Rüdiger Reinecke)S. 699
Werner Abel & Enrico Hilbert, „Sie werden nicht durchkommen“. Deutsche an der Seite der Spanischen Republik und der sozialen Revolution. Band 1. Unter Mitarbeit von Harald Wittstock, Friedrich Villis und Dieter Nelles, Lich: Edition AV 2015, 567 S.(Rüdiger Reinecke)S. 703
Michael Seidman, Gegen die Arbeit. Über die Arbeiterkämpfe in Barcelona und Paris 1936–1938, Heidelberg: Verlag Graswurzelrevolution 2011, 477 S.(Harald Wolf)S. 708
Cornelius Castoriadis, Philosophie, Demokratie, Poiesis. Ausgewählte Schriften, Band 4. Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2011, 288 S.Cornelius Castoriadis, Psychische Monade und autonomes Subjekt. Ausgewählte Schriften, Band 5. Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2012, 260 S.Cornelius Castoriadis, Kapitalismus als imaginäre Institution. Ausgewählte Schriften, Band 6. Herausgegeben von Michael Halfbrodt und Harald Wolf, Lich: Verlag Edition AV 2014, 364 S.(Wolf Raul)S. 710
Stephen Hastings-King, Looking for the Proletariat. Socialisme ou Barbarie and the Problem of Worker Writing, Leiden/Boston: Brill 2014, 345 S.(Andrea Gabler)S. 713
Sébastien de Diesbach, La révolution impossible. Mes années avec Socialisme ou Barbarie, Paris: Éditions L’Harmattan 2013, 241 S.(Andrea Gabler)S. 714
Gary Roth, Marxism in a Lost Century. A Biography of Paul Mattick, Leiden/Boston: Brill 2015, 342 S.Die Revolution war für mich ein großes Abenteuer. Paul Mattick im Gespräch mit Michael Buckmiller. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Christoph Plutte und Marc Geoffroy. Mit literarischen Texten von Paul Mattick und einem Nachwort von Michael Buckmiller, Münster: Unrast-Verlag 2013, 179 S.(Hartmut Rübner)S. 717
Gertrud Lenz, Gertrud Meyer 1914 –2002. Ein politisches Leben im Schatten Willy Brandts, Paderborn: Schöningh 2014, 394 S.(Reiner Tosstorff)S. 719
Stefan Creuzberger/Dierk Hoffmann (Hrsg.), „Geistige Gefahr“ und „Immunisierung der Gesellschaft“. Antikommunismus und politische Kultur in der frühen Bundesrepublik, München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2014, 410 S.Susanne Muhle, Auftrag: Menschenraub. Entführungen von Westberlinern und Bundesbürgern durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, 670 S.Franz Neumann/Herbert Marcuse/Otto Kirchheimer, Im Kampf gegen Nazideutschland. Die Berichte der Frankfurter Schule für den amerikanischen Geheimdienst 1943–1949. Herausgegeben von Raffaele Laudani, Frankfurt/New York: Campus Verlag 2016, 812 S.(Hartmut Rübner)S. 721
Peter Birke/Max Henninger (Hg.), Krisen Proteste. Beiträge aus Sozial. Geschichte Online, Hamburg/Berlin: Assoziation A 2012, 312 S.(Andrea Gabler)S. 732
Dieter Braeg (Hg.), „Wilder Streik – das ist Revolution.“ Der Streik der Arbeiterinnen bei Pierburg in Neuss 1973, Berlin: Die Buchmacherei 2012, 175 S.(Andrea Gabler)S. 734
Unsichtbares Komitee, Der kommende Aufstand, Hamburg: Edition Nautilus 2010, 128 S.Unsichtbares Komitee, An unsere Freunde, Hamburg: Edition Nautilus 2015, 192 S.David Graeber, Inside Occupy, Frankfurt/New York: Campus Verlag 2012, 200 S.David Graeber, Schulden. Die ersten 5000 Jahre, Stuttgart: Klett-Cotta 2012, 536 S.David Graeber, Bürokratie. Die Utopie der Regeln, Stuttgart: Klett-Cotta 2016, 329 S.(Gerhard Hanloser)S. 737
Uwe Sonnenberg, Von Marx zum Maulwurf. Linker Buchhandel in West-deutschland in den 1970er Jahren, Göttingen: Wallstein Verlag 2016, 568 S.(Karl Andres)S. 747
Arbeit – Bewegung – Geschichte. Zeitschrift für historische Studien, 1/2016, Berlin: Metropol 2016, 231 S.(Andrea Gabler)S. 749
Danny Morrison, Rudi – Im Schatten von Knulp, Coesfeld: Elsinor Verlag 2013, 172 S.(Egon Günther)S. 751
HinweiseS. 752
Ausgezeichnete Publikation zur Geschichte von Linkskommunismus und klassenkampforientiertem Anarchismus. Diese Ausgabe mit fast 900 Seiten, mit - unter anderem - Franz Jung und das Arbeitsproblem, Die Weimarer KPD, Revolutionärer Syndikalismus, Raniero Panzieri, Der ungarische Aufstand 1956, Socialisme ou Barbarie, Die "Rationalität" des Kapitalismus, Christian Cornelissen, und vieles mehr!
Leichte Gebrauchsspuren, da Ansichtsexpl. in unserm Laden (deshalb auch leicht verbilligt!)
Zeitschrift:
Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit (AGWA)
Herausgeber:
Redaktion: Wolfgang Braunschädel, Johannes Materna
ISSN:
0936-1014
Verlag,Erscheinungsort:
Germinal Verlag,Fernwald
Preis:
€ 17,-
Ausgabe:
14/1996
ISBN:
3-88663-414-0
Zu diesem Heft 11
Peter Kuckuk Syndikalisten und Kommunistische Arbeiterpartei in Bremen in der Anfangsphase der Weimarer Republik 15
Hartmut Rübner Linksradikale Gewerkschaftsalternativen: Anarchosyndikalismus in Norddeutschland von den Anfängen bis zur Illegalisierung nach 1933 67
Peter Kropotkin Charles Fourier 109
Zdeněk Kárník Die ersten Versuche zur Gründung einer kommunistischen Partei in Böhmen 117
Reiner Tosstorff Spanische Flüchtlinge nach dem Ende des Bürgerkriegs 181
Georg Scheuer Der „andere“ Widerstand in Frankreich (1939-1945) 209
Walter Mehring Der Freiheitssender. Hörspiel 233
Dirk Heißerer „We Fight Back.“ Ein Kommentar zu Walter Mehrings Hörspiel „Der Freiheitssender“ (1943) 239
Dirk Heißerer Wagnis Freiheit. Literarische Deserteure im 20. Jahrhundert 247
Martin Finkbeiner/Karl Klöckner Dialektik der Aufklärung und Arbeiterbewegung - Feuerbachthesen, Kautsky 259
Kornelia Hafner Anarchismus oder der Souverän als Feind. Eine Auseinandersetzung mit den Thesen Joachim Bruhns zur Abschaffung des Staates 283
Jacques Wajnsztejn Wert ohne Arbeit 311
Wolfgang Braunschädel Ideal und Ideologie: Einwanderung und Integration im Ruhrgebiet 339
Rezensionen und Hinweise 401
Flora Tristan, Im Dickicht von London oder Die Aristokratie und die Proletarier Englands, Köln: Neuer ISP -Verlag, 1993, 278 S. (Jutta Policzer) 401
Judith Jánoska/Martin Bondeli/Konrad Kindle/Marc Hofer, Das «Methodenkapitel» von Karl Marx. Ein historischer und systematischer Kommentar, Basel: Schwabe & Co. AG, 1994, 296 S. (Wolfgang Braunschädel) 401
Michael Bakunin, Gott und der Staat (1871). Einleitung Paul Avrich (Ausgewählte Schriften, Band 1, hrsg. von Wolfgang Eckhardt), Berlin: Karin Kramer Verlag, 1995, 157 S. Michael Bakunin, „Barrikadenwetter“ und „Revolutionshimmel“. Artikel in der „Dresdner Zeitung“. Einleitung Boris Nikolaevskij (Ausgewählte Schriften, Band 2, hrsg. von Wolfgang Eckhardt), Berlin: Karin Kramer Verlag, 1995, 189 S. Michael Bakunin, „Ich, Michael Bakunin, der von der Vorsehung Auserkorene...“. Philosophische Briefe, Berlin: Karin Kramer Verlag, 1993, 162 S. Natalia Pirumowa/Boris Nossik, Der rebellierende Adel und die Familie Bakunin, Berlin: Karin Kramer Verlag, 1995, 85 S. Wolfgang Eckhardt, Michail A. Bakunin (1814-1876). Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur in deutscher Sprache, Berlin/Köln: Libertad Verlag, 1994, 127 S. (Hugo Nada) 403
Rudolf Rocker, Johann Most. Das Leben eines Rebellen, Berlin/Köln: Libertad Verlag, 1994, 494 S. (Hugo Nada) 405
Gustav Landauer/Fritz Mauthner, Briefwechsel 1890-1919. Bearbeitet von Hanna Delf, München: Verlag C.H. Beck, 1994, 562 S. Gustav Landauer, Die Botschaft der Titanic. Ausgewählte Essays. Hrsg. von Walter Fähnders und Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Berlin: Kontext Verlag, 1994, 301 S. Bernhard Braun, Die Utopie des Geistes. Zur Funktion der Utopie in der politischen Theorie Gustav Landauers, Idstein: Schulz-Kirchner Verlag, 1991, 231 S. „...die beste Sensation ist das Ewige...“ Gustav Landauer - Leben, Werk und Wirkung. Hrsg. von Michael Matzigkeit, Düsseldorf: Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf/Dumont-Lindemann-Archiv, 1995, 349 S. Leonhard M. Fiedler/Renate Heuer/Annemarie Taeger-Altenhofer (Hg.), Gustav Landauer (1870-1919). Eine Bestandsaufnahme zur Rezeption seines Werkes, Frankfurt/M.; New York: Campus Verlag, 1995, 264 S. Christine Holste, Der Forte-Kreis (1910-1915). Rekonstruktion eines utopischen Versuchs, Stuttgart: M & P Verlag für Wissenschaft und Forschung, 1992, 324 S. Annegret Walz, „Ich will ja gar nicht auf der logischen Höhe meiner Zeit stehen.“ Hedwig Lachmann. Eine Biographie, Flacht: Edition Die Schnecke, 1993, 543 S. (Wolf Raul) 407
Beate Häupel, Karl Kautsky. Seine Auffassungen zur politischen Demokratie. Eine ideengeschichtliche Betrachtung unter besonderer Berücksichtigung seines Modells der politischen Institutionen, Frankfurt am Main u.a.: Verlag Peter Lang, 1993, 220 S. Jürgen Rojahn/Till Schelz/Hans-Josef Steinberg (Hg.), Marxismus und Demokratie. Karl Kautskys Bedeutung in der sozialistischen Arbeiterbewegung, Frankfurt/M.; New York: Campus Verlag, 1992, 401 S. Karl und Luise Kautsky, Briefwechsel mit der Tschechoslowakei 1879-1939. Hrsg. von Zdeněk Šolle unter Mitwirkung von Jan Gielkens, Frankfurt/M.; New York 1993, 551 S. (Karl Andres) 410
Rosa Luxemburg, Gesammelte Briefe, Band 6. Hrsg. von Annelies Laschitza, Berlin: Dietz Verlag, 1993, 22, 385 S. Annelies Laschitza, Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin: Aufbau-Verlag, 1996, 687 S. Max Gallo, Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Zürich: Benziger Verlag, 1993, 392 S. Klaus Gietinger, Eine Leiche im Landwehrkanal. Die Ermordung der Rosa L., Berlin: Verlag 1900 Berlin, 1995, 190 S. Theodor Bergmann/Jürgen Rojahn/Fritz Weber (Hrsg.), Die Freiheit der Andersdenkenden. Rosa Luxemburg und das Problem der Demokratie, Hamburg: VSA-Verlag, 1995, 177 S. Kristine von Soden (Hrsg.), Rosa Luxemburg, Berlin: Elefanten Press, 1995, 160 S. (Wolfgang Braunschädel) 412
Wilhelm Dittmann, Erinnerungen. Bearbeitet und eingeleitet von Jürgen Rojahn, Frankfurt/M.; New York: Campus Verlag, 1995, 3 Bde., 286, 1562 S. (Wolfgang Braunschädel) 416
Karl Korsch, Marxismus und Philosophie. Schriften zur Theorie der Arbeiterbewegung 1920-1923 (Gesamtausgabe, Band 3). Hrsg. und eingel. von Michael Buckmiller, Amsterdam: Stichting beheer IISG, 1993, 502 S. (Wolfgang Braunschädel) 419
Klaus Weinhauer, Alltag und Arbeitskampf im Hamburger Hafen. Sozialgeschichte der Hamburger Hafenarbeiter 1914-1933, Paderborn/München/Wien/Zürich: Verlag Ferdinand Schöningh, 1994, 420 S. (Hartmut Rübner) 421
Ludger Heid, Maloche - nicht Mildtätigkeit. Ostjüdische Arbeiter in Deutschland 1914-1923, Hildesheim/Zürich/New York: Georg Olms Verlag, 1995, 683 S. (Karl Andres) 424
Hartmut Rübner, Freiheit und Brot. Die Freie Arbeiter-Union Deutschlands. Eine Studie zur Geschichte des Anarchosyndikalismus, Berlin/Köln: Libertad Verlag, 1994, 317 S. (Manfred Burazerovic) 426
Hartmut Simon, Die Internationale Transportarbeiter-Föderation. Möglichkeiten und Grenzen internationaler Gewerkschaftsarbeit vor dem Ersten Weltkrieg, Essen: Klartext Verlag, 1993, 300 S. Karl Georg Hermann, Die Geschichte des internationalen Bergarbeiterverbandes 1890-1939, Frankfurt/M.; New York: Campus, 1994, 510 S. Auf der Suche nach Solidarität. Eine Geschichte der internationalen Bau- und Holzarbeiterbewegung, hg. von Konrad Carl und Bruno Köbele, Autorenteam: Dieter Fricke, Arno Klönne, Reinhard Krämer und Bernd Schütt, Köln: Bund Verlag, 224 S. (Reiner Tosstorff) 428
Serge Wolikow/Michel Cordillot (Hrsg.), Prolétaires de tous les pays, unissez-vous? Les difficiles chemins de l'internationalisme (1848-1956), Dijon: EUD, 1993, 253 S. Serge Wolikow u.a. (Hrsg.), Écrire des vies. Biographie et mouvement ouvrier XIX-XX siècles, Dijon: EUD, 125 S. (Reiner Tosstorff) 434
Enzo Traverso, Die Marxisten und die jüdische Frage. Geschichte einer Debatte (1843-1943), Mainz: Decaton Verlag, 1995, 255 S. Jack Jacobs, Sozialisten und die „jüdische Frage“ nach Marx, Mainz: Decaton Verlag, 1994, 239 S. Mario Keßler, Zionismus und internationale Arbeiterbewegung 1897 bis 1933, Berlin: Akademie Verlag, 1994, 210 S. Mario Keßler, Antisemitismus, Zionismus und Sozialismus. Arbeiterbewegung und jüdische Frage im 20. Jahrhundert, Mainz: Decaton Verlag, 1993, 156 S. Juden und deutsche Arbeiterbewegung bis 1933. Soziale Utopien und religiös-kulturelle Traditionen. Hrsg. von Ludger Heid und Arnold Paucker, Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1992, 245 S. Hans-Gerd Henke, Der „Jude“ als Kollektivsymbol in der deutschen Sozialdemokratie 1890-1914, Mainz: Decaton Verlag, 1994, 130 S. (Karl Andres) 435
Siegfried Heimann/Franz Walter, Religiöse Sozialisten und Freidenker in der Weimarer Republik, Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 1993, 392 S. (Hartmut Rübner) 439
Die Gründung der KPD. Protokoll und Materialien des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands 1918/19. Mit einer Einführung zur angeblichen Erstveröffentlichung durch die SED. Hg. von Hermann Weber, Berlin: Dietz Verlag, 1993, 356 S. Bernd Kaufmann u.a., Der Nachrichtendienst der KPD 1919-1937, Berlin: Dietz Verlag, 1993, 462 S. Jan v. Flocken/Michael F. Scholz, Ernst Wollweber. Saboteur - Minister - Unperson, Berlin: Aufbau Verlag, 1994, 224 S. William Waack, Die vergessene Revolution. Olga Benario und die deutsche Revolte in Rio, Berlin: Aufbau Verlag, 1994, 314 S. (Reiner Tosstorff) 441
Larry Peterson, German Communism, Workers’ Protest, and Labor Unions. The Politics of the United Front in Rhineland-Westphalia 1920-1924, Dordrecht-Boston-London/Amsterdam: Kluwer Academic Publications/International Institute of Social History, 1993, 556 S. (Wolfgang Braunschädel) 445
Willi Münzenberg 1889-1940. Un homme contre. Colloque internationale 26-29 Mars 92 Aix-en-Provence, Pantin: Le Temps de Cerises, 1994, 199 S. (Reiner Tosstorff) 446
Wolfgang Alles, Zur Politik und Geschichte der deutschen Trotzkisten ab 1930, 2. Aufl., Köln: Neuer ISP-Verlag, 1994, 295 S. (Reiner Tosstorff) 447
Manfred Zeidler, Reichswehr und Rote Arme 1920-1933. Wege und Stationen einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit, München: R. Oldenbourg Verlag, 1993, 375 S. Olaf Groehler, Selbstmörderische Allianz. Deutsch-russische Militärbeziehungen 1910-1941, Berlin: Vision Verlag, 1992, 208 S. Bundesarchiv/Russischer Staatlicher Archivdienst/Russisches Staatliches Militärarchiv (Hrsg.), Reichswehr und Rote Armee. Dokumente aus den Militärarchiven Deutschlands und Rußlands 1925-1931, Koblenz: Bundesarchiv Koblenz, 1995, 127 S. (Karl Andres) 447
Heinrich August Winkler, Weimar 1918-1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie, München: Verlag C.H. Beck, 1993, 709 S. (Johannes Materna) 450
Daniel Jonah Goldhagen, Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust, Berlin: Siedler Verlag, 1996, 730 S. Julius H. Schoeps (Hrsg.), Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust, Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag, 1996, 252 S. (Wolfgang Braunschädel) 452
Götz Aly, »Endlösung«. Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden, Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 1995, 446 S. (Wolfgang Braunschädel) 458
Alexander Watlin, Die Komintern 1919-1929. Historische Studien. Mit einem Vorwort von Friedrich I. Firsow, Mainz: Decaton Verlag, 1993, 192 S. (Reiner Tosstorff) 460
Voennye archivy Rossii (Militärarchive Rußlands) 1993, Heft 1, Verantwortliche Redakteurin L.V. Mal’ceva, Moskau 1993, 416 S. (Zdeněk Obšasník) 462
Peter Huber, Stalins Schatten in die Schweiz. Schweizer Kommunisten in Moskau: Verteidiger und Gefangene der Komintern, Zürich: Chronos Verlag 1994, 629 S., 58 Abb. (Horst Lauscher) 466
Abel Paz, Durruti. Leben und Tode des spanischen Anarchisten, Hamburg: Edition Nautilus, 1994, 730 S. (Manfred Burazerovic) 469
Lev Trotsky, Scritti sull'Italia, Introduzione e cura di Antonella Marazzi, II edizione rivista ed ampliata, Roma: Erre emme edizioni, 1990, 252 S. (Rolf Wörsdörfer) 472
Aldo Natoli, Tanja Schucht und Antonio Gramsci. Eine moderne Antigone. Übersetzt und eingeleitet von Peter Kammerer, Frankfurt/M.: Cooperative-Verlag, 1993, 269 S. Antonio Gramsci, Gefängnisbriefe, Band I, Briefwechsel mit Giulia Schucht. Mit einem Vorwort von Mimma Paulesu Quercioli und einer Einleitung von Ursula Apitzsch, Hamburg: Argument-Verlag, Frankfurt/M.: Cooperative-Verlag, 1995, 194 S. Antonio Gramsci, Gefängnishefte, Band 5, hrsg. von Klaus Bochmann und Wolfgang Fritz Haug unter Mitarbeit von Peter Jehle, Hefte 8-9, Hamburg: Argument-Verlag, 1993, S. 935-1186, A 425-548. Antonio Gramsci, Gefängnishefte, Band 6, Philosophie der Praxis, hrsg. von Wolfgang Fritz Haug unter Mitwirkung von Klaus Bochmann, Peter Jehle und Gerhard Kuck, übersetzt und mit einer Einleitung versehen von W.F. Haug, Hefte 10 und 11, Hamburg: Argument-Verlag, 1994, S. 1193-1493, A 549-644. (Rolf Wörsdörfer) 474
David Bosshart, Politische Intellektualität und totalitäre Erfahrung. Hauptströmungen der französischen Totalitarismuskritik, Berlin: Duncker & Humblot, 1992, 292 S. Sunil Khilnani, Revolutionsdonner. Die französische Linke nach 1945, Hamburg: Rotbuch-Verlag, 1995, 376 S. (Jules Karbo) 480
Peter Drucker, Max Shachtman and His Left. A Socialist's Odyssey through the ‚American Century‘, Atlantic Highlands: Humanities Press, 1994, 346 S. C.L.R. James and Revolutionary Marxism. Selected Writings of C.L.R. James 1939-1949, hg. von Scott McLemee und Paul Le Blanc, Atlantic Highlands: Humanities Press, 1994, 252 S. Tim Wolforth, The Prophet‘s Children. Travels on the American Left, Atlantic Highlands: Humanities Press, 1994, 332 S. (Reiner Tosstorff) 483
Frank Cain, The Wobblies at War: A History of the IWW and the Great War in Australia, Melbourne: Spectrum Publications, 1994, 300 S. (Reiner Tosstorff) 487
Vladimir Dedijer, Jasenovac - das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan. Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Gottfried Niemietz, 4. erweiterte Auflage, Freiburg i. Br.: Ahriman-Verlag, 1993, 289 S. (Rolf Wörsdörfer) 488
Wolfgang Libal, Mazedonien zwischen den Fronten. Junger Staat mit alten Konflikten, Wien/Zürich: Europaverlag, 1993, 152 S. (Rolf Wörsdörfer) 489
Catherine Samary (Hrsg.), Der Krieg in Jugoslawien. Vom titoistischen Sonderweg zum nationalistischen Exzeß, Köln: Neuer ISP-Verlag, 1992, 160 S. Catherine Samary, Die Zerstörung Jugoslawiens. Ein europäischer Krieg, Köln: Neuer ISP-Verlag, 1995, 168 S. (Carsten Rebmann) 491
Jan Pauer, Prag 1968. Der Einmarsch des Warschauer Paktes. Hintergründe-Planung-Durchführung, Bremen: Edition Temmen, 1995, 415 S. (Zdeněk Obšasník) 495
Rüdiger Wenzke, Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung, Berlin: Ch. Links Verlag, 1995, 296 S. (Zdenìk Obšasník) 496
Eric J. Hobsbawm, Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, München/Wien: Carl Hanser Verlag, 1995, 784 S. (Hartmut Rübner) 499
Fernand Braudel, Schriften zur Geschichte. Band 1: Gesellschaften und Zeitstrukturen, Band 2: Menschen und Zeitalter, Stuttgart: Verlag Klett-Cotta, 1992/1993, 293 S./423 S. Alles Gewordene hat Geschichte. Die Schule der ANNALES in ihren Texten 1929-1992. Hrsg. von Matthias Middell und Steffen Sammler, Leipzig: Reclam Verlag, 1994, 374 S. Peter Burke, Offene Geschichte. Die Schule der „Annales“, Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 1991, 139 S. Ulrich Raulff, Ein Historiker im 20. Jahrhundert: Marc Bloch, Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 1995, 510 S. (Wolfgang Braunschädel) 502
Theodor W. Adorno/Walter Benjamin, Briefwechsel 1928-1940. Hrsg. von Henri Lonitz, Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1994, 501 S. Theodor W. Adorno und Alfred Sohn-Rethel, Briefwechsel 1936-1969. Hrsg. Von Christoph Gödde, München: edition text + kritik, 1991, 174 S. (Wolfgang Braunschädel) 505
Johannes Agnoli, Der Staat des Kapitals und weitere Schriften zur Kritik der Politik, Freiburg: Ça ira Verlag, 1995, 241 S. Geduld und Ironie. Johannes Agnoli zum 70. Geburtstag. Hrsg. von Joachim Bruhn, Manfred Dahlmann und Clemens Nachtmann, Freiburg: Ça ira Verlag, 1995, 196 S. (Wolfgang Braunschädel) 506
Ulrich Enderwitz, Der Konsument als Ideologe. 200 Jahre deutscher Intelligenz, Freiburg: Ça ira Verlag, 1994, 216 S. (Monika Noll) 508
Reinhard Nenzel, Kleinkarierte Avantgarde. Zur Neubewertung des deutschen Dadaismus. Der frühe Richard Huelsenbeck. Sein Leben und sein Werk bis 1916 in Darstellung und Interpretation. Beilage: Huelsenbecks Gedichte 1913 bis 1916, Bonn: Reinhard Nenzel Verlag für Literatur und Wissenschaft, 1994, 574, 15 S. (Wolf Raul) 510
Klaus H. Kiefer, Diskurswandel im Werk Carl Einsteins. Ein Beitrag zur Theorie und Geschichte der europäischen Avantgarde, Tübingen: Max Niemeyer Verlag, 1994, 631 S. Klaus H. Kiefer (Hrsg.), Carl-Einstein-Kolloquium 1994, Frankfurt am Main: Verlag Peter Lang, 1996, 223 S. (Wolf Raul) 512
Franz Jung, Briefe 1913 - 1963. Herausgegeben von Sieglinde und Fritz Mierau (Werke, Band 9/1), Hamburg: Edition Nautilus, 1996, 1150 S. (Wolf Raul) 515
Mark Polizzotti, Revolution des Geistes. Das Leben André Bretons, München/Wien: Carl Hanser Verlag, 1996, 1043 S. Alan Rose, Surrealism and Communism. The Early Years, New York/San Francisco/Bern/Frankfurt am Main/Paris/London: Verlag Peter Lang, 1991, 342 S. (Wolf Raul) 517
Verweilen im Augenblick. Texte zum Lob der Faulheit, gegen Arbeitsethos und Leistungszwang. Hrsg. Gerhard Senft, Wien: Löcker Verlag, 1995, 310 S. (Walter Fähnders) 520
Peter Jirak, Erotik & Gourmandise. Ein gastrosophischer Diskurs vom menschlichen Glück, Wien: Promedia-Verlag, 1992, 208 S. (Fritz Keller) 521
Johannes-Dieter Steinert, Migration und Politik. Westdeutschland - Europa - Übersee 1945 - 1961, Osnabrück: secolo Verlag, 1995, 367 S. Helge Heidemeyer, Flucht und Zuwanderung aus der SBZ/DDR 1945/1949 - 1961. Die Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland bis zum Bau der Mauer, Düsseldorf: Droste Verlag, 1994, 360 S. Volker Ackermann, Der „echte“ Flüchtling. Deutsche Vertriebene und Flüchtlinge aus der DDR 1945 - 1961, Osnabrück: Universitätsverlag Rasch, 1995, 318 S. (Wolfgang Braunschädel) 523
Hinweise 526 – 572
Zu diesem Heft
Nicht zufällig stoßen die Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges insbesondere bei Historikern auf ein anhaltend großes Interesse. Diese Jahre des Zusammenbruchs des Kaiserreichs und des Übergangs zur Weimarer Demokratie markieren eine historische Phase, in der gesellschaftspolitisch relevante Alternativen noch auf der Tagesordnung zu stehen schienen und zudem entscheidende Weichen für die zukünftige Entwicklung gestellt wurden. Eines der bedeutendsten Ereignisse dieser Jahre war die ohne Zweifel auch für die spätere Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wichtige endgültige Spaltung der Arbeiterbewegung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die organisatorische und insbesondere auch theoretische Vielfalt in der Arbeiterbewegung gerade auch zu diesem Zeitpunkt erheblich komplexer war, als die spätere Konzentration auf den Widerspruch zwischen Parteikommunisten und Sozialdemokraten dies vermuten läßt. Diese insbesondere vor Ort zum Ausdruck kommende Vielfalt, die ganz beiläufig auch eine gewisse Offenheit im Hinblick auf zukunftsträchtige Entscheidungen zum Ausdruck brachte, auf einen einheitlichen Nenner zu bringen, erweist sich als außerordentlich schwierig. An einem exemplarischen Beispiel - den syndikalistischen und linkskommunistischen Gruppierungen in Bremen, einer Stadt, die für die Entwicklung der linken Opposition innerhalb der SPD vor und während dem Ersten Weltkrieg von außerordentlicher Bedeutung war - gibt Peter Kuckuk einen erhellenden Einblick in die Diskussionen und Aktivitäten dieser lokal oder regional zeitweise durchaus über einen nennenswerten Anhang verfügenden Organisationszusammenhänge. Über eine zu diesem Zeitpunkt bereits längere Tradition verfügten die syndikalistischen Gruppierungen. Ursprünglich hervorgegangen aus lokalistischen Gewerkschaftsorganisationen, hatten sich die Syndikalisten zu Anfang des Jahrhunderts als „Freie Vereinigung deutscher Gewerkschaften“ organisatorisch verselbständigt und im Dezember 1919 in „Freie Arbeiterunion Deutschlands“ umbenannt. In den ersten Nachkriegsjahren verfügten sie über eine für deutsche, von staatssozialistischen Traditionen geprägte Verhältnisse überraschend große Anhängerschaft, wobei allerdings, was sich schließlich im schnellen quantitativen Verfall der Organisation zeigte, nicht übersehen werden darf, daß eine ganz wesentliche Motivation der neu gewonnenen Anhänger sich dem Protest gegen die reformistischen Freien Gewerkschaften verdankte. Hartmut Rübner gibt in seinem Beitrag einen Abriß der Geschichte der syndikalistischen Aktivitäten im norddeutschen Raum, wobei die frühen zwanziger Jahre, analog zum damaligen Einfluß der Syndikalisten im politischen Tagesgeschehen, im Mittelpunkt stehen. Zu den hierzulande kaum rezipierten und daher wenig bekannten sozialistischen Theoretikern gehört der in der marxistischen Orthodoxie zu den Frühsozialisten gezählte und damit in die als überholt geltende Vorgeschichte des Marxismus abgeschobene Charles Fourier. Tatsächlich wäre es, insbesondere im Kontext der nach dem Zerfall der Realsozialismen notwendigen Rückbesinnungen auf häretische sozialistische Denktraditionen, mehr als notwendig, diesen in jeder Hinsicht unorthodoxen Theoretiker auch einmal in einer größeren, über die bisher vorliegenden Textzusammenstellungen weit hinausreichenden Werkausgabe dem deutschen Leser zur Kenntnis zu bringen. Da ein solches Unternehmen vorläufig wohl als utopisch angesehen werden muß, soll der kurze Text Peter Kropotkins, der hier zum erstenmal in einer deutschsprachigen Übersetzung vorgelegt wird und der ganz beiläufig auch einen Zusammenhang zwischen frühsozialistischen und anarchistischen Argumentationszusammenhängen andeutet, zumindest einmal mehr auf diesen zu Unrecht kaum zur Kenntnis genommenen Denker hinweisen. Das Ende des Ersten Weltkrieges brachte auch das Ende des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates mit sich. Schon lange vorher jedoch hatten sich in den einzelnen Regionen dieses Staates nationale Unabhängigkeitsbestrebungen breit gemacht, die trotz aller ursprünglich internationalistischen Ansprüche auch vor den sozialdemokratischen Arbeiterorganisationen nicht halt machten. Die Lage in der Ende 1918 unabhängig gewordenen Tschechoslowakei wurde noch dadurch verkompliziert, daß es neben der tschechischen Bevölkerung auch eine zahlenmäßig nicht unbedeutende deutsche Bevölkerung gab, was schließlich, neben und unabhängig von den sonstigen ideologischen Auseinandersetzungen, zur Herauskristallisierung einer selbständigen sudentendeutschen Arbeiterbewegung führte. Von diesen speziellen nationalen Problemen abgesehen war auch die im eigentlichen Sinne tschechoslowakische Arbeiterbewegung im Anschluß an die russische Revolution vom Oktober 1917 von vielfältigen ideologischen und organisatorischen Spaltungen betroffen, ehe 1921 eine eigenständige kommunistische Partei gegründet werden konnte. Der Beitrag von Zdenìk Kárník gibt zum erstenmal im deutschen Sprachraum einen detaillierten Einblick in die Vorgeschichte dieser Parteigründung. Während die politische Emigration im vergangenen Jahrhundert im Vergleich zu den damaligen großen Arbeitswanderungen in quantitativer Hinsicht noch eine relativ kleine Rolle spielte, ist sie in diesem Jahrhundert, in den letzten Jahrzehnten insbesondere in Ländern der Dritten Welt fließend übergehend in die sogenannte Wirtschaftsmigration, zu einem bestimmenden Thema der Politik geworden. Dabei waren die Emigranten aus Rußland nach der Machtergreifung der Bolschewiki und aus Deutschland nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gewissermaßen die ersten Vorboten einer Entwicklung, die heute zur politischen Normalität geworden ist. Eher am Rande und beiläufig im Kontext der Gesamtgeschichte des Spanischen Bürgerkrieges ist die nach der Niederlage der Republikaner einsetzende Emigration aus Spanien im Frühjahr 1939 zur Kenntnis genommen worden. Reiner Tosstorff zeichnet in seinem Beitrag die Geschichte dieser Emigranten nach, die schon bald von den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges eingeholt wurden und auf die je nach Auswanderungsland sehr unterschiedliche Schicksale warteten. Die Geschichte des französischen Widerstandes gegen die nationalsozialistische Besatzungsmacht ist, soweit es die Arbeiterorganisationen betrifft, im öffentlichen Bewußtsein weitgehend mit der Kommunistischen Partei verknüpft. Daß es daneben auch einen Widerstand gab, der von den Mitgliedern kleiner Gruppierungen getragen wurde, ist allenfalls Fachleuten bekannt. Georg Scheuer, österreichischer Emigrant und seinerzeit selbst im Widerstand in Frankreich aktiv, gibt in seinem Beitrag einen gut dokumentierten Einblick in die Aktivitäten und insbesondere theoretischen Positionen und Stellungnahmen dieses Widerstandes von linksaußen. Walter Mehring gehörte im intellektuellen Leben der zwanziger Jahre sicherlich zu den bekannteren Autoren. Wie viele andere hat er die Jahre der Emigration nur unter sehr schweren Bedingungen überleben und im Literaturbetrieb der Nachkriegsjahre nie mehr recht Fuß fassen können, auch wenn viele seiner Bücher nach und nach wieder aufgelegt worden sind. Zu seinen unbekannten und bis vor kurzem nicht zur Kenntnis genommenen Werken gehört ein 1943 von einem New Yorker Sender ausgestrahltes Hörspiel über den norwegischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten, das hier zum erstenmal in einer gedruckten Fassung vorgelegt und von Dirk Heißerer in einem ergänzenden Beitrag in seinem historischen Kontext erläutert wird. Seitdem bundesdeutsche Soldaten im Rahmen der UNO mit Einsätzen im Ausland rechnen müssen und Kurt Tucholskys Wort vom Soldaten als Mörder höchste Richter beschäftigt, steht auch hierzulande das Problem der Desertion wieder auf der Tagesordnung. Dabei harrt die Geschichte der Deserteure aus der nationalsozialistischen Wehrmacht immer noch der Aufarbeitung; sie sind vielfach immer noch verfemt und die längst fällige Anerkennung ihrer bewußten Abwendung vom mörderischen Geschehen läßt weiter auf sich warten. Tatsächlich aber ist, wie Dirk Heißerer in seinem Beitrag aufweist, das Problem der Desertion in der bundesdeutschen Nachkriegsliteratur oft genug in einer Weise thematisiert worden, daß es eigentlich keinerlei Zweifel mehr geben kann, daß Desertion gegebenenfalls die einzig moralisch vertretbare Alternative ist. Daß Marx kein Marxist sein wollte, ist längst zum geflügelten Wort geworden; daß der Marxismus, wie er nach dem Tode von Marx von seinen Adepten systematisiert und ideologisiert worden ist, letztlich zu nichts anderem dienlich war als zur herrschaftslegitimierenden Absicherung autoritärer Staatssozialismen, hat sich, auch wenn es für jeden, der es wissen wollte, schon längst kein Geheimnis mehr war, spätestens nach dem Ende der Sozialismen sowjetischer Prägung auch unter denen herumgesprochen, die diesen Sozialismen in irgendeiner Weise - je intellektueller, desto kritischer - anhingen. Daß Marx zu keinem Zeitpunkt auch nur einen Gedanken daran verschwendet hat, eine Lehre oder gar ein philosophisches oder sonstiges System aufzustellen, sondern daß seine gesamte Tätigkeit auf dem Prinzip der Kritik basierte, wird sich auch noch herumsprechen. Daß demzufolge jede Anknüpfung an Marx oder an sogenannte marxistische Traditionen vom Standpunkt einer prinzipiellen Kritik auszugehen hat, läßt sich an dem Text von Karl Klöckner und Martin Finkbeiner nachvollziehen, der nicht von ungefähr auf Marx’ Feuerbachthesen zurückverweist und den sozialdemokratischen Chefmarxologen Karl Kautsky als einen von jedem kritischen Denken unberührten Ideologen zeigt. In einem in Heft 10 des ARCHIVs veröffentlichten Beitrag hatte sich Joachim Bruhn unter dem Titel „Abschaffung des Staates“ mit dem Staat als politischem Souverän und den Unzulänglichkeiten der marxistischen und anarchistischen Staatskritik beschäftigt. Im Anschluß an diesen Text und weitere im Laufe der letzten Jahre publizierten Beiträge Bruhns, die auf dem Hintergrund des neuesten deutschen Nationalismus die Traditionen dieses spezifischen Nationalismus im Kontext der bürgerlichen Revolution problematisieren, hinterfragt Kornelia Hafner Bruhns Begriff vom Staat als politischem Souverän, dem als solchem eine Bedeutung zugesprochen wird, die ihn nicht mehr als Moment der bürgerlichen Gesellschaft erkennt, sondern ihm eine Autonomie jenseits aller konkret notwendigen Differenzierungen zuspricht. Die gegenwärtige Entwicklung der kapitalistischen Ökonomie mit der Tendenz einerseits zur Globalisierung, andererseits zur Abkoppelung von der produktiven Arbeit läßt Jacques Wajnsztejn danach fragen, inwieweit Widerstandsformen, die sich auf die überkommenen Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit und die daraus hervorgegangenen Organisationsformen beziehen, heute noch Bestand haben können. Wenn, so die These, die kapitalistische Ökonomie mittlerweile eher als Reproduktionsweise funktioniert und Arbeit im herkömmlichen Sinne immer mehr verschwindet und vielfach nur noch eine funktionale Bedeutung hat, dann heißt das nicht nur, daß sich ganz neue Formen von Herrschaft etablieren, sondern auch, daß sich für die aus den tradierten kollektiven Zusammenhängen herausgerissenen Individuen die Frage nach den eigenen Interessen auf ganz neue Weise stellt. Seit weit mehr als hundert Jahren gibt es in Deutschland, unabhängig von der jeweiligen politischen Regierungsform, eine gezielte Arbeitseinwanderung, die den Mangel an einheimischen Arbeitskräften beheben soll. Im Gegensatz zu den klassischen westlichen Einwanderungsländern und deren in der Tradition der bürgerlichen Revolutionen verankerten Staatsbürgerrechten werden den Einwanderern in Deutschland jedoch allenfalls in sehr beschränktem Maße politische Rechte zugestanden. Trotzdem wird seit den siebziger Jahren, nachdem sich die Rede von den „Gastarbeitern“ als pure Ideologie erwiesen hat, die Integration der Einwanderer nicht nur gefordert, sondern vielfach auch als gelungen angesehen. Als Beispiel für diese gelungene Integration muß dabei immer wieder das Ruhrgebiet herhalten, wobei insbesondere auf die vorwiegend polnische Einwanderung vor dem Ersten Weltkrieg verwiesen und zugleich gerne vergessen wird, daß diese Einwanderer aufgrund der damaligen Zugehörigkeit der Herkunftsregionen zu Deutschland auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Noch weniger ins Bewußtsein dringt die Tatsache, daß es sich bei der sozialen Integration dieser Einwanderer, soweit man denn überhaupt von Integration sprechen kann - tatsächlich handelte es sich weitgehend, soweit die Einwanderer im Ruhrgebiet blieben und nicht Anfang der zwanziger Jahre nach Polen zurück- oder nach Frankreich und Belgien weiterwanderten, um eine schlichte Anpassung an deutsche Verhältnisse -, um einen langwierigen Prozeß handelte, der zum einen von der Erwartung einer „Germanisierung“ seitens der einheimischen Bevölkerung und insbesondere der Behörden geprägt und zum anderen durch die nicht zuletzt als Reflex auf die tatsächlich erfahrene Ablehnung erfolgende Herauskristallisierung einer eigenständigen Subkultur gekennzeichnet war. Gerade im Hinblick darauf, daß die polnischen Vereine im Ruhrgebiet im September 1939 aufgelöst und die führenden Personen verhaftet und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, scheint es mehr als vermessen, die Geschichte der polnischen Einwanderung auch heute noch als vorbildlich für eine gelungene Integration zu präsentieren. Zu problematisieren - sowohl im Hinblick auf die damalige Einwanderung als auch auf die heutige Situation - ist das seit damals bis heute in seinen grundlegenden Strukturen unveränderte deutsche Staatsbürgerrecht, das auf jenen in Zeiten der politischen Romantik kreierten Mythos vom deutschen Volk zurückgeht, der ein Staatsbürgerrecht im Sinne der bürgerlichen Revolution bis heute nicht anerkennt. Ohne der Illusion zu verfallen, daß dies im Hinblick auf eine im eigentlichen Sinne soziale Integration notwendigerweise Konsequenzen mit sich bringen muß, sollte doch, so Wolfgang Braunschädel in seinem Abriß zur Geschichte der Einwanderung ins Ruhrgebiet und der damit einhergehenden Ideologisierungen, die Notwendigkeit einer grundlegenden Änderung des deutschen Staatsbürgerrechts ins Auge gefaßt werden.
Zu diesem Heft 7
Fritz KellerVon Lenin zu Stalin. Kontinuität und Bruch in der russischen Deutschlandpolitik 9
Dirk HeißererEinsteins Verhaftung. Materialien zum Scheitern eines revolutionären Programms in Berlin und Bayern 1919 41
Marianne KrögerCarl Einstein im Spanischen Bürgerkrieg: Gratwanderungen zwischen Engagement und Desillusionierung. Die Jahre 1937 und 1938 anhand von Briefen und des Interviews in „La Vanguardia“ vom 24. Mai 1938 79
Carl Einsteinerläutert den Mehrfrontenkrieg und die Kriegspläne des Nazifaschismus 93
Václav TomekTschechischer Anarchismus um die Jahrhundertwende 97
Wolf RaulVorschein und Nachwehen. Hugo Sonnenschein. Ein Dichter gerät in die Politik 131
Hugo SonnenscheinDas närrische Büchel (1910) 140
Jochen SchmückDer deutschsprachige Anarchismus und seine Presse. Ein Forschungsbericht 177Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus (DadA) Berlin und Köln. Eine Projektbeschreibung (Jochen Schmück) 191
Rezensionen und Hinweise 194
Martin Henkel, Zunftmißbräuche. „Arbeiterbewegung“ im Merkantilismus, Frankfurt/New York: Campus Verlag, 1989 (Karl Andres) 194
Jürgen Kocka, Weder Stand noch Klasse. Unterschichten um 1800 (Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, Band l) Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 1990Jürgen Kocka, Arbeitsverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbildung im 19. Jahrhundert (Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegung in Deutschland seit dem Ende des 18. Jahrhunderts, Band 2) Bonn: Verlag J.H.W. Dietz Nachf., 1990 (Karl Andres) 197
Eric J. Hobsbawm, Das imperiale Zeitalter 1875 - 1914, Frankfurt/New York: Campus 1989 (Johannes Materna) 200
Wilhelm Weitling, Grundzüge einer allgemeinen Denk- und Sprachlehre. Herausgegeben und eingeleitet von Lothar Knatz (Philosophie und Geschichte der Wissenschaften. Studien und Quellen, Band 13), Frankfurt am Main/Bern/New York/Paris: Verlag Peter Lang, 1991 (Friedrich Homburg) 201
Dieter Langewiesche (Hrsg.), Revolution und Krieg. Zur Dynamik historischen Wandels seit dem 18. Jahrhundert, Paderborn: Schöningh, 1989 (Johannes Materna) 205
Ulrich Wyrwa, Branntewein und „echtes“ Bier. Die Trinkkultur der Hamburger Arbeiter im 19. Jahrhundert, Hamburg: Junius Verlag, 1990 (Sozialgeschichtliche Bibliothek bei Junius, Bd. 7) (Jörg Hausmann) 206
R. Craig Nation, War on War. Lenin, the Zimmerwald Left, and the Origins of Communist Internationalism, Durham/London: Duke Universitiy Press, 1989 (Reiner Tosstorff) 208
Geoffrey Roberts, The Unholy Alliance. Stalin’s Pact with Hitler, London: I.B. Tauris & Co. Ltd., 1989Anthony Read/David Fisher, The Deadly Embrance. Hitler, Stalin and the Nazi-Soviet Pact 1939-1941, New York/London: W.W. Norton & Company, 1988Ingeborg Fleischhauer, Der Pakt. Hitler, Stalin und die Initiative der deutschen Diplomatie 1938-1939, Berlin u.a.: Ullstein, 1990Achim Bühl (Hg.), Der Hitler-Stalin-Pakt. Die sowjetische Debatte, Köln: Pahl-Rugenstein, 1989Dietrich Eichholtz/Kurt Pätzold (Hg.), Der Weg in den Krieg. Studien zur Geschichte der Vorkriegsjahre (1935/36 bis 1939), Köln: Pahl-Rugenstein, 1989Kurt Pätzold/Günter Rosenfeld (Hg.), Sowjetunion und Hakenkreuz 1938 bis 1941. Dokumente zu den deutsch-sowjetischen Beziehungen, Berlin: Akademie-Verlag, 1990Gerhard Hass, 23. August 1939. Der Hitler-Stalin-Pakt. Dokumentation, Berlin: Dietz Verlag, 1990Wolfgang Leonhard, Der Schock des Hitler-Stalin-Paktes, München: Knesebeck & Schuler, 1989Francis King/George Matthews (Hg.), About Turn. The British Communist Party and the Second World War. The Verbatim Record of the Central Committee Meetings of 25 September and 2-3 October 1939, London: Lawrence & Wishart, 1990 (Reiner Tosstorff) 210
Ulrich Enderwitz, Antisemitismus und Volksstaat. Zur Pathologie kapitalistischer Krisenbewältigung, Freiburg i. Breisgau: Ça-Ira-Verlag, 1991 (Monika Noll) 214
Carola Sachse, Siemens, der Nationalsozialismus und die moderne Familie. Eine Untersuchung zur sozialen Rationalisierung in Deutschland im 20. Jahrhundert, Hamburg: Rasch und Röhring, 1990 (Sabine Behn) 215
Rüdiger Haschtmann, Industriearbeit im „Dritten Reich“. Untersuchungen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland 1933-1945, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1989 (Johannes Materna) 217
Heinz Niemann (Hrsg.), Auf verlorenem Posten? Zur Geschichte der Sozialistischen Arbeiterpartei. Zwei Beiträge zum Linkssozialismus in Deutschland von Helmut Arndt und Heinz Niemann, Berlin: Dietz Verlag, 1991 (Reiner Tosstorff) 218
Dictionnaire biographique du Mouvement ouvrier international. Collection Jean Maitron. L’Allemagne, hrsg. von Jacques Droz, Paris: Les éditions ouvrières, 1990 (Reiner Tosstorff) 220
Antonio Gramsci - vergessener Humanist? Eine Anthologie 1917 - 1936. Zusammengestellt und eingeleitet von Harald Neubert, Berlin: Dietz-Verlag, 1991 Antonio Gramsci, Gefängnishefte Band l, herausgegeben von Klaus Bochmann mit einem Vorwort von Wolfgang Fritz Haug, l. Heft. Hamburg: Argument-Verlag, 1991Antonio Gramsci, Gefängnishefte Band 2, herausgegeben von Wolfgang Fritz Haug, 2. und 3. Heft, Hamburg: Argument-Verlag, 1991 Utopie und Zivilgesellschaft. Rekonstruktionen, Thesen und Informationen zu Antonio Gramsci. Herausgegeben von Uwe Hirschfeld und Wolfgang Rügemer, Berlin: Elefanten-Press, 1990 Sabine Kebir, Antonio Gramscis Zivilgesellschaft. Alltag, Ökonomie, Kultur, Politik, Hamburg: VSA-Verlag, 1991 Hans Heinz Holz/Giuseppe Prestipino (Hg.), Antonio Gramsci heute. Aktuelle Perspektiven seiner Philosophie, Bonn: Pahl-Rugenstein Nachfolger, 1992 (Rolf Wörsdörfer) 221
Emilio Lussu, Marsch auf Rom und Umgebung, Wien-Zürich: Europaverlag, 1991 (Rolf Wörsdörfer) 225
Revolutionary Syndicalism. An International Perspective, hrsg. von Marcel van der Linden und Wayne Thorpe, Aldershot: Scolar Press, 1990 Susan Milner, The Dilemmas of Internationalism. French Syndicalism and the International Labour Movement, 1900 - 1914, New York u.a.: Berg Publishers, 1990 (Reiner Tosstorff) 226
Anton Pannekoek, Paul Mattick u.a.. Marxistischer Anti-Leninismus. Eingeleitet von Diethard Behrens, Freiburg: Ça ira Verlag, 1991 John Gerber, Anton Pannekoek and the Socialism of Workers’ Self-Emancipation, 1873 - 1960, Dordrecht/Boston/London: Kluwer Academic Publishers and Amsterdam: International Institute of Social History, 1989 (Wolf Raul) 229
Victor Serge, Erinnerungen eines Revolutionärs 1901 - 1941, Hamburg: Edition Nautilus, 1991 (Wolf Raul) 232
Franz Jung, Nach Rußland! Schriften zur russischen Revolution, Werke 5, Hamburg: Edition Nautilus, 1991 (Wolf Raul) 234
Publikationen zu Carl Einstein (1885-1940) (Marianne Kröger) 236
Carl Einstein, Werke Band 4. Texte aus dem Nachlaß I. Herausgegeben von Hermann Haarmann und Klaus Siebenhaar, Berlin: Fannei & Walz, 1992 (Wolf Raul) 240
Hugo Ball, Die Flucht aus der Zeit. Herausgegeben sowie mit Anmerkungen und Nachwort versehen von Bernhard Echte, Zürich: Limmat Verlag, 1992 Ernst Teubner, Hugo Ball. Eine Bibliographie, Mainz: v. Hase & Koehler Verlag, 1992 (Wolf Raul) 243
Ulrike Heider, Die Narren der Freiheit. Anarchisten in den USA. Vorwort Paul Parin, Berlin: Karin Kramer Verlag, 1992 (Michael Buckmiller) 245
Die alte Straßenverkehrsordnung. Dokumente der RAF. Mit Beiträgen von W. Pohrt, K. Hartung, G. Goettle, J. Bruhn, K.H. Roth, K. Bittermann, Berlin: Edition Tiamat, 1992 (Monika Noll) 246
Robert Kurz, Honeckers Rache. Zur politischen Ökonomie des wiedervereinigten Deutschlands, Berlin: Edition Tiamat, 1991 Robert Kurz, Der Kollaps der Modernisierung. Vom Zusammenbruch des Kasernensozialismus zur Krise der Weltökonomie, Frankfurt: Eichborn Verlag, 1991 (Ilse Bindseil) 247
Alexander Fischer/Günther Heydemann (Hrsg.), Geschichtswissenschaft in der DDR. Band I: Historische Entwicklung, Theoriediskussion und Geschichtsdidaktik, Berlin: Duncker & Humblot 1988, 564 S.; Band II: Vor- und Frühgeschichte bis Neueste Geschichte, Berlin: Duncker & Humblot, 1990 Georg Iggers (Ed.), Marxist Historiography in Transformation. East German Social History in the 1980s, New York/Oxford: Berg Publishers, 1991Konrad H. Jarausch (Hrsg.), Zwischen Parteilichkeit und Professionalität. Bilanz der Geschichtswissenschaft der DDR, Berlin: Akademie Verlag, 1991 Rainer Eckert/WoIfgang Küttler/Gustav Seeber (Hrsg.), Krise - Umbruch - Neubeginn. Eine kritische und selbstkritische Dokumentation der DDR-Geschichtswissenschaft 1989/90, Stuttgart: Klett-Cotta, 1992 (Wolfgang Braunschädel) 249
Horst Walter Blanke, Historiographiegeschichte als Historik (Fundamenta Historica Band 3), Stuttgart/Bad Cannstatt: frommann-holzboog, 1991 (Wolfgang Braunschädel) 253
Ursachen, Prävention und Kontrolle von Gewalt. Analysen und Vorschläge der Unabhängigen Regierungskommission zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt (Gewaltkommission), herausgegeben von Hans-Dieter Schwind, Jürgen Baumann u.a., Berlin: Duncker & Humblot, 1990 (Wolfgang Braunschädel) 256
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